Messerstich in Zug bei Aachen möglicher Terroranschlag: „Fünf Verletzte nach Wutanfall“

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Die deutsche Polizei ermittelt, ob es sich bei dem Messerstich in einem Zug kurz hinter der Grenze in Herzogenrath (bei Aachen) um einen islamistischen Terrorakt handelte. Vier Passagiere und der Angreifer wurden bei dem Angriff verletzt. Ein Polizist, der sich zufällig auch im Zug befand, konnte den Störenfried überwältigen. Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul sprach in einer Pressekonferenz von einem „Wutakt“.

Laut Reul soll der 31-jährige Mann irakischer Abstammung wahllos auf Zugpassagiere eingestochen haben. Einem 60-jährigen Polizisten in Zivil gelang es, den Täter zusammen mit zwei weiteren Bahnreisenden zu Boden zu bringen und festzunehmen. Sowohl der Beamte als auch der Angreifer wurden verletzt.

Reul lobte den Mut des Agenten und der beiden Zugpassagiere. „Diese drei Leute haben Schlimmeres verhindert“, tönte es.

Der Angreifer wird von der Polizei abgeführt. © Ralf Roeger/dpa

Der Zug hatte mit 270 Fahrgästen Herzogenrath Richtung Aachen verlassen. Die Verletzten hatten Schnittwunden im Gesicht, an der Hand oder an der Schulter. Niemand wurde ernsthaft verletzt.

Der Zugverkehr zwischen Mönchengladbach und Aachen wurde eingestellt. Die deutsche Polizei war mit zweihundert Beamten vor Ort, um die Passagiere im Zug als Zeugen zu vernehmen.

Herbert Reul, Innenminister des Landes Nordrhein-Westfalen.
Herbert Reul, Innenminister des Landes Nordrhein-Westfalen. © Federico Gambarini/dpa

Der Tatverdächtige ist laut Reul der Polizei nicht unbekannt. Er lebt irgendwo in Nordrhein-Westfalen, seine aktuelle Nationalität ist unbekannt. 2017 gab das Asylbewerberzentrum, in dem sich der Mann aufhielt, der Polizei einen Hinweis. Es bestand die Befürchtung, dass der Mann radikal-islamischen Ideen anhänge. Laut Reul hat sich der Mann seitdem immer weiter von seiner Umgebung isoliert und sich einen Bart wachsen lassen. Er nahm auch verschiedene Namen an, was es schwierig machte, seine Identität zu bestimmen.

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„Nun muss untersucht werden, ob es für diese Tat tatsächlich einen islamischen Hintergrund gab“, sagte Reul. Ein Spezialteam der Polizei muss diese Ermittlungen durchführen.



Ralf Roeger/dpa
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