Merkel nach russischem Einmarsch: „Was hätte ich anders machen können?“

Merkel nach russischem Einmarsch „Was haette ich anders machen koennen

Erstmals seit ihrem Abschied im Herbst hat sich Altkanzlerin Merkel am Dienstagabend wieder öffentlich zu Wort gemeldet. Im ausverkauften Berliner Ensemble sprach sie mit einer Journalistin über ihr Leben.

Über sich selbst und andere (ehemalige) Regierungschefs, die mit Moskau verhandelten, habe sie kritisch nachgedacht: „Wir haben es versäumt, eine Sicherheitsarchitektur aufzubauen, die das verhindert“, sagte Merkel zum jüngsten Einmarsch in die Ukraine.

Der ehemalige Bundeskanzler sagte: „2008 war die Ukraine ein von Oligarchen dominierter Staat und tief gespalten. Allerdings kämpft Präsident Selenskyj jetzt mit unglaublichem Mut gegen die Korruption.“ Dass der Ex-Kanzler mit Beschwichtigung (Versöhnungspolitik) Putins Kriegstreiberei Tür und Tor geöffnet hätte, glaubt Merkel nicht. Das Minsker Abkommen, das sie mit Putin ausgehandelt hat, als Tausende in der Ukraine bei Zusammenstößen mit prorussischen Separatisten getötet wurden, sei nicht perfekt, sagte sie, „aber es hat der Ukraine Frieden gebracht. Ohne Minsk hat die Ukraine enormen Schaden erlitten.“

Merkel sagt, Putin solle nicht zulassen, dass die Ukraine so westlich sei wie das demokratische Deutschland. Sie verglich Kiews Situation mit den Jahren 1956 und 1968, als die Sowjetunion gewaltsam in Budapest und Prag einmarschierte.

‚Nationales Portal‘

Schließlich entschied Merkel, dass Putin „die EU zerstören will, weil er sie als Tor zur Nato sieht“.

Der ehemalige Bundeskanzler verurteilte die russische Invasion in der Ukraine scharf. Merkel sagte, es gebe keine Ausreden für „diesen brutalen Völkerrechtsbruch“. Sie glaubt, dass Länder nicht Jahrhunderte in der Zeit zurückblicken können, um festzustellen, welches Territorium wem gehört. „Dann haben wir nur Krieg.“



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