Das geht aus einer repräsentativen Umfrage von Ipsos im Auftrag der Hilfsorganisation Connect International hervor. Von den mehr als 3000 Befragten sehen 67 Prozent einen Vorteil in der Aufnahme in der Region, eventuell mit der Möglichkeit, dort Asyl zu beantragen. Der Prozentsatz verteilt sich nahezu gleichmäßig auf die Wähler verschiedener politischer Parteien. Nur 12 Prozent der Umfrageteilnehmer mögen diese Lösung nicht; 21 Prozent stehen ihr neutral gegenüber.
Es ist genau die Bestätigung, die Geschäftsführer Tom de Veer von Connect International sucht. Er versucht, die Politik für seine Idee zu erwärmen: Entwicklungshilfe an Aufnahme in der Region zu koppeln. Das Modell: Vereinbarungen über eine geordnete Aufnahme gegen ein Grundeinkommen für die lokale Bevölkerung. Laut De Veer haben solche Geldtransfers einen spektakulären Effekt auf die lokale Wirtschaft, indem sie die Armut und die Zahl der Geburten reduzieren.
„Es hilft nicht nur den Menschen, die sonst in die Niederlande kommen würden, sondern auch den 85 Prozent, denen das Geld fehlt“, sagt De Veer, dessen Organisation dieses Aufnahmemodell sieben Jahre lang erforscht hat. Die Niederlande sollten bei der Organisation der strukturellen Aufnahme helfen.
De Veer stellt fest, dass linke und rechte Wähler unterschiedliche Motive haben, sich für den Empfang in der Region aufzuwärmen. „Ein PVV-Wähler denkt eher: solange sie nicht hierher kommen, während ein GL eher argumentiert, dass der Empfang in der Region humaner ist – was auch immer es ist.“
Attitüde
Die Studie befasste sich auch mit der Einstellung gegenüber Arbeitsmigranten. Dieses Bild ist trotz des angespannten Arbeitsmarktes nicht durchweg positiv. Wie bei humanitären Flüchtlingen spielt auch hier die Herkunft eine Rolle. Die Niederländer stehen Arbeitsmigranten aus Europa mäßig positiv gegenüber, weniger denen von außerhalb. Die meisten Teilnehmer, etwa 40 Prozent, wollen nur Arbeitsmigranten mit wesentlichen Berufen in die Niederlande lassen. In diesem Punkt sind die Einstellungen ziemlich gleichmäßig auf die Parteien verteilt, obwohl sie beim GL etwas weniger vertreten sind. Nur 5 Prozent wollen mehr europäische und außereuropäische Arbeitsmigranten in die Niederlande holen.
De Veer hofft, dass sich der Wissensstand der Abgeordneten zum Thema Migration verbessern wird. „Am besten wäre es, wenn es eine strukturelle Konsultation zwischen Politikern, Experten und Interessenvertretern gäbe, wie es bei den Klimatabellen der Fall war. Auffallend ist, dass die meisten Parteien die derzeitige Politik als Sackgasse ansehen.“ Gleiches gilt für die niederländische Bevölkerung: Die Migrationspolitik kann nur auf die Unterstützung eines Viertels der Bevölkerung zählen.