Mehrheit der Schweizer will neue Megabank UBS-Credit Suisse aufspalten

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Mehr als drei Viertel der Schweizer Wähler wollen, dass die kombinierte Megabank, die durch die Notübernahme der Rivalin Credit Suisse durch die UBS entstanden ist, durch ein neues Gesetz geteilt wird.

Eine Umfrage veröffentlicht am Freitagabend vom größten Meinungsforscher des Landes, GfsBern, verleiht den Forderungen in der Schweiz nach einer Überprüfung des Deals, seiner möglichen Rückgängigmachung und sogar Gesetzen zur dauerhaften Rückforderung von Boni von Credit Suisse-Mitarbeitern zugunsten der Steuerzahler neuen Schwung.

Die drei größten politischen Parteien des Landes haben diese Woche tiefe Vorbehalte gegen die Rettung geäußert – die am vergangenen Wochenende vom Schweizer Bundesrat, der siebenköpfigen Exekutive des Landes, vermittelt wurde.

Das Schweizer Parlament, das nur alle paar Monate tagt, soll im April zu einer Notsitzung zusammentreten. Dem Bundesrat dürfte dabei ein politischer Sturm bevorstehen.

Die größte politische Partei des Landes, die rechtspopulistische SVP, die ein Viertel der Sitze im Parlament kontrolliert, hat angekündigt, ein Veto gegen die Verlängerung der Liquiditätsunterstützung für UBS und Credit Suisse durch die Schweizerische Nationalbank einzulegen, wenn sich die Regierung nicht zu einer Auflösung verpflichtet des Unternehmens und Maßnahmen zur Rückforderung von Boni von Bankern der Credit Suisse.

Die zweitgrößte Partei, die linken Sozialdemokraten, hat angekündigt, ein neues Bankengesetz zu fordern. „Es werden harte Maßnahmen auf dem Tisch liegen“, hat die Partei ihren Anhängern versprochen. „Es müssen Gesetze erlassen werden, die die Kultur der Verantwortungslosigkeit beenden.“

Sogar die wirtschaftsfreundliche konservative FDP, die drittgrößte Partei, hat zu einem harten Durchgreifen aufgerufen. Die Inlandsbank der Credit Suisse solle von der UBS getrennt werden, sobald die Fusion abgeschlossen sei und sich die Märkte beruhigt hätten.

«Eine UBS mit einer Bilanzsumme von 1,5 Billionen Franken ist zu gross für die Schweiz», sagte die Partei.

Ihre Haltung ist besonders peinlich, weil die Schweizer Finanzministerin Karin Keller-Sutter – eine Schlüsselfigur, die die Fusion möglich gemacht hat – FDP-Mitglied ist.

Die Umfrage ergab, dass 83 Prozent der Stimmberechtigten „voll und ganz“ zustimmten, dass das Management der Credit Suisse „zur Rechenschaft gezogen werden sollte“, wobei 71 Prozent stark zustimmten, dass Gewinne nicht privat bleiben sollten, solange Steuergelder im Spiel waren.

47 Prozent der Befragten stimmten der Aussage ausdrücklich zu: «Die UBS ist jetzt zu gross. Es sollte wegen der Risiken aufgeteilt werden“, während 32 Prozent sagten, dass sie zustimmten.

Eine ähnliche Zahl sagte, dass das Investmentbanking dauerhaft von den Einlagengeschäften getrennt werden sollte: 47 Prozent stimmten nachdrücklich zu, neue Gesetze dazu vorzulegen, wobei 31 Prozent angaben, dass sie zustimmten.

Eine Mehrheit der Befragten war auch der Ansicht, dass die Schweizer Regierung mit der Anwendung von Notstandsbefugnissen zur Auslöschung einiger Anleihegläubiger, eine Maßnahme, die bei ausländischen Investoren Empörung ausgelöst und Aktionäre ins Abseits gedrängt hat, das Ziel überschritten hat.

Etwas mehr als die Hälfte der Befragten – 52 Prozent – ​​sagte, sie würden ein nationales Referendum über die Notstandsverordnung der Regierung unterstützen.

Nach dem Modell der direkten Demokratie in der Schweiz wären nur 100.000 Unterschriften nötig, um ein nationales Referendum auszulösen, dessen Ergebnis verfassungsrechtlich bindend wäre.



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