Im ersten Quartal 2022 waren 16,7 Prozent der über 54-Jährigen krankheitsbedingt länger als einen Monat arbeitsunfähig. Bei Arbeitnehmern über 54 Jahren sind es sogar 23 Prozent. Das zeigen Zahlen des Personaldienstleisters Securex. Unter den Arbeitern und Angestellten ab 54 Jahren fehlen 11,5 Prozent wegen Krankheit länger als ein Jahr der Arbeit.
Securex hat anhand von Daten von 21.111 Unternehmen und 151.407 Beschäftigten in der Privatwirtschaft untersucht, wie viele Beschäftigte im ersten Quartal dieses Jahres krankheitsbedingt länger als einen Monat der Arbeit ferngeblieben sind. Dies war bei 8 Prozent aller Beschäftigten der Fall. Die Ergebnisse zeigen laut Securex ein besonders düsteres Bild für ältere Arbeitnehmer.
„Die geplanten Anhebungen des Rentenalters werden diese Fehlzeiten noch weiter nach oben treiben“, prognostiziert Heidi Verlinden von Securex. „Die Lösung liegt aber nicht darin, Menschen über 54 zu kündigen oder nicht einzustellen, denn dann sind wir noch weiter von einer Beschäftigungsquote von 80 Prozent entfernt. Klar ist, dass es konkreter Maßnahmen bedarf, um die letzten zehn Berufsjahre der Mitarbeiter sowie alle vorangegangenen Berufsjahre möglichst sinnvoll und gesund auszufüllen. Dies kann durch Anpassungen von Arbeitsplätzen und Formen der Zusammenarbeit geschehen, aber auch durch die Vorbereitung von Fehlenden auf eine möglichst frühe Rückkehr an den Arbeitsplatz.“
Junge Leute
Darüber hinaus sind die Zahlen nicht nur bei älteren Arbeitnehmern alarmierend. In der jüngsten Kategorie der Arbeitnehmer bis 24 Jahre war im ersten Quartal dieses Jahres fast jeder Zwanzigste (4,8 Prozent) krankheitsbedingt länger als einen Monat zu Hause. Das ist eine Steigerung von 23 Prozent gegenüber 2020.
Securex glaubt, dass die Corona-Zeit dabei eine wichtige Rolle spielt. „Viele junge Menschen sind in den letzten zwei Jahren sich selbst überlassen worden. Das führt zu mehr Stress, besonders wenn Sie gerade erst ins Berufsleben starten. Auch vorübergehende Arbeitslosigkeit störte die Work-Life-Balance, erhöhte finanzielle Belastungen und die allgemeine Arbeitsplatzunsicherheit spielten ebenfalls eine Rolle. Dadurch besteht ein hohes Risiko, dass Menschen mit Beschwerden weiterarbeiten oder zu früh wieder in den Beruf zurückkehren, wodurch sie irgendwann ausfallen und lange krank bleiben.“
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