Mehr als 190 Tonnen toter Fisch aus der Oder geschöpft

1661039526 Mehr als 190 Tonnen toter Fisch aus der Oder geschoepft

Auf deutscher Seite wurden nach Schätzung des Umweltministers des Landes Brandenburg bisher 36 Tonnen aus dem Wasser geholt und vernichtet. Die genaue Ursache der Umweltkatastrophe steht noch nicht fest. Sowohl die polnischen als auch die deutschen Behörden gehen davon aus, dass mehrere Faktoren eine Rolle gespielt haben. Eine davon ist laut Wissenschaftlern die schnelle Ausbreitung einer giftigen Algenart. Wie es dazu kommen konnte, müssen weitere Untersuchungen klären.

In einem Labor in Brandenburg wurde eine hohe Pestizidkonzentration in Wasserproben gefunden, die zwischen dem 7. und 9. August in Frankfurt an der Oder, etwa 100 Kilometer östlich von Berlin, entnommen wurden. Es handelt sich um das Unkrautvernichtungsmittel 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure.

Während das Gift offensichtlich nicht in Oberflächengewässer gehört und dort das Leben bedroht, glauben Experten nicht, dass es der einzige, direkte Grund für das massive Fischsterben ist. Es ist jedoch möglich, dass die Belastung der Oder durch Pestizide flussaufwärts wesentlich gravierender war als in Frankfurt gemessen.

Keine Specials in Mecklenburg

Aus dem nördlichen Bundesland Mecklenburg-Vorpommern kamen Meldungen, dass im Stettiner Haff, in das die Oder mündet, keine Auffälligkeiten festgestellt wurden. Ermutigend war auch die polnische Ankündigung, dass am Samstag wieder lebende Exemplare an Orten gesichtet wurden, an denen kürzlich Tausende toter Fische gefunden worden waren. Aufgrund von Sauerstoffmangel schwammen sie an die Oberfläche. Mit Pumpen wird versucht, mehr Sauerstoff ins Wasser zu bringen.

Mecklenburg entwickelt Pläne, um durch Bürgerinitiativen verstärkt auf Umweltprobleme in und entlang der Oder aufmerksam zu machen. Am Samstagabend wurde der Fluss im Dorf Kienitz zur Warnung mit roten Flutlichtern beleuchtet. Außerdem wurde am 4. September dazu aufgerufen, eine Menschenkette an den Ufern zu bilden.



ttn-de-2

Schreibe einen Kommentar