Massiver Protest bei chinesischer Bank: „Gib uns unsere Ersparnisse zurück“

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Fast 1.000 chinesische Bürger protestierten gestern bei der People’s Bank of China in Zhengzhou, Provinz Henan. Dort forderten sie ihre Ersparnisse zurück, nachdem drei Standorte der Bankfiliale im April Vermögen in Millionenhöhe eingefroren hatten.


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Neuestes Update:
11:32


Quelle:
REUTERS, CNN

Die Bank teilte im April mit, dass sie dies für ein internes Upgrade ihrer Systeme tue, hat aber seitdem nichts über das Einfrieren gesagt. Laut chinesischen Medien könnte es an eingefrorenen Einlagen fast anderthalb Milliarden Euro wert sein. Die Regierung soll Ermittlungen bei den drei Banken eingeleitet haben.

friedlicher Protest

Ungefähr tausend Bürger versammelten sich gestern auf den Stufen einer der Banken. Der friedliche Protest wurde mit Spruchbändern und Parolen wie „Banken von Henan, gib mir meine Ersparnisse zurück!“ inszeniert.

Auffallend waren die chinesischen Flaggen, die die Bürger ebenfalls trugen, um auszudrücken, dass sich ihre Wut nicht gegen die nationale Regierung, sondern nur gegen die lokalen Behörden richtete. Die Taktik wird von Protestanten in China weit verbreitet, wo Meinungsverschiedenheiten streng bestraft werden.

Massenprotest in Zhengzhou, China. © CNN

Gewalttätiges „Durchgreifen“

Hunderte Polizisten und Sicherheitskräfte versammelten sich auf der anderen Straßenseite. Sie begannen mit der gewaltsamen Niederschlagung des Protests. Als die Beamten die Demonstranten die Treppe hinunterzerrten, warfen die Zivilisten Flaschen und andere kleine Gegenstände. Laut Zeugen und Videos, die in den sozialen Medien gepostet wurden, begannen die Beamten auch, Zivilisten zu schlagen, die versuchten, Widerstand zu leisten.

Die Bürger reagierten schockiert auf das aggressive Vorgehen der Beamten. „Ich hatte nicht erwartet, dass sie so gewalttätig und schamlos sind. Es gab keine Kommunikation, keine Warnung, bis sie uns gewaltsam auseinandertrieben“, hieß es.

Anschließend wurden die Demonstranten in Busse verfrachtet und in provisorische Internierungslager in der Stadt transportiert. Einige verletzte Zivilisten wurden ins Krankenhaus gebracht. Viele der Demonstranten sollen am späten Nachmittag wieder freigelassen worden sein.

„Nicht reisen“

Im vergangenen Monat gab es bereits Pläne für einen ähnlichen Protest in Zhengzhou, doch dann sollen die Behörden die Corona-Krise missbraucht haben, um den Protest zu stoppen. China verwendet „COVID 19-Gesundheitscodes“, um die Bürger darüber zu informieren, ob sie reisen dürfen oder nicht. Diese Codes hätten sich plötzlich auf „no travel“ geändert, sodass der Protest nicht fortgesetzt werden konnte. Fünf Beamte wurden anschließend wegen Missbrauchs dieser „Gesundheitsvorschriften“ bestraft.

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