CEs gibt Briefe, die ich beiseite lege, weil Es fällt mir schwer, Gedanken und Worte zu finden, mit denen ich antworten kann.
Dies ist der Fall einer Leserin, wir nennen sie Maria, die schreibt: „Im Februar ist mein Vater verstorben und jetzt muss ich – ein Einzelkind – eine Mutter „verwalten“, die viele kognitive Fähigkeiten verloren hat und ist nicht mehr in der Lage, für sich selbst zu sorgen. Nach Monaten, in denen ich versuchte, mich um sie zu kümmern, entschloss ich mich trotz tausender Schuldgefühle, sie einer Einrichtung anzuvertrauen.Zu. Sie kämpft in einem ständigen Zustand der Aufregung, des Leidens, vielleicht sogar der Wut. Bei alledem Mir wurde klar, dass ich sie nicht liebte. Ich empfinde Schmerz, Trauer, Trauer um sie, aber keine Liebe. Es belastet mich, dass ich nie ein Vertrauensverhältnis zu ihr hatte und dass sie dieses ausdrücklich abgelehnt hat. Es belastet mich, dass ich sein Wohlwollen immer als Belohnung für mein erwartungsgemäßes Verhalten empfunden habe. Seine emotionale Kälte lastet auf mir, war er doch immer nur Gegenstand und Ursache seiner Sorgen. Konnte ich mich vor Jahren noch mit dem Gedanken abfinden, dass er doch getan hat, was er konnte, so spüre ich heute diesen Mangel an Liebe überwältigend. Es gibt keinen Groll oder Ärger, nur das Bewusstsein, dass die Dinge so und so sind Die Liebe zwischen Mutter und Tochter ist keineswegs offensichtlich und automatisch. In beide Richtungen».
Es fiel mir schwer, auf Maria zu antworten, denn meiner Erfahrung nach ist die Mutter pure Energie, Lebenslust und Freude. Maria sehnt sich heute nach der Beziehung, die sie nie hatte. Am meisten aber belastet es sie meiner Meinung nach, dass sie sich nicht erholen kann: Es gibt kein Bewusstsein mehr in dem Wesen, um das man sich kümmern muss. Für einen Dialog zwischen Erwachsenen ist es zu spät. Es ist zu spät, die Tür überhaupt rechtmäßig hinter sich zu schließen.
Vielleicht gelang es Maria jedoch gerade in dieser extremen Not, eine Wahrheit zu begreifen: Mütter sind Menschen wie alle anderen, oft sind sie solche geworden, ohne eine Berufung zu haben oder, noch schlimmer, ohne sich selbst gelöst zu haben. In dieser Mutter, die nun auf Fürsorge und etwas Süße wartet, kann Maria endlich die Zerbrechlichkeit begreifen, die sie ihr nie zugestanden hat. Dies ist keine Zeit, sich zu beschweren, Maria. Es ist Zeit, es zu erkennen. Und umarme sie.
Möchten Sie Emotionen, Erinnerungen und Gedanken mit uns teilen? Schreiben Sie uns an [email protected]
Alle Artikel von Antonella Baccaro
iO Donna © ALLE RECHTE VORBEHALTEN