Mann wegen vermissten Gino (9) festgenommen, Junge noch nicht gefunden

Mann wegen vermissten Gino 9 festgenommen Junge noch nicht gefunden


Spurensuche von forensischen Ermittlern an einem Roller gefunden, der dem des seit einem Tag vermissten 9-jährigen Jungen Gino sehr ähnlich sieht. In Kerkrade, wo er sich aufhielt, wird intensiv nach dem Jungen gesucht.Bild ANP

In der Nacht von Freitag auf Samstag hat die Polizei einen Mann festgenommen, der verdächtigt wird, am Verschwinden des 9-jährigen Gino beteiligt gewesen zu sein. Der Mann wurde in seinem Haus in Geleen festgenommen. Die Polizei meldet, dass Gino noch nicht gefunden wurde, die Suche geht unvermindert weiter.

Der Junge verschwand am Mittwochabend in Kerkrade, nachdem er eine Weile auf einem Spielplatz in der Nähe des Hauses seiner 32-jährigen Schwester, bei der er wohnte, Fußball gespielt hatte. Einen Tag später schickte die Polizei einen Amber Alert, um auf die vermisste Person aufmerksam zu machen. Die Polizei sagte am Freitag, sie werde alle Szenarien berücksichtigen.

Im Wald neben dem Spielplatz in Kerkrade haben Bürger, die bei der Untersuchung geholfen haben, am Freitagabend „etwas“ gefunden, das mit dem Verschwinden des 9-jährigen Jungen zusammenhängen könnte. Ein Polizeisprecher sagte, es handele sich nicht um eine Person. Der für die Untersuchung gesperrte Spielplatz und Parkplatz wurden nun wieder freigegeben.

Zum Zeitpunkt von Ginos Verschwinden spielten laut Polizei ein Mann und drei Kinder auf dem Spielfeld Fußball. Die Polizei hatte bereits am Donnerstagabend mit den Kindern gesprochen, den Mann aber noch nicht. Anwohner und andere, die den Mann gesehen haben, wurden aufgefordert, sich an die Polizei zu wenden. „Jeder Hinweis kann für die Ermittlungen wertvoll sein“, sagte die Polizei. Ob es sich dabei um den nun festgenommenen Mann handelt, ist noch nicht bekannt.

Laut dem Regionalsender L1 lebt Gino aber bei seiner Mutter in Maastricht weil sie krank ist, der Junge blieb bei seiner Schwester. Seine Schwester würde bald das Sorgerecht für Gino bekommen. Laut L1 ist Ginos Vater nicht auf dem Bild und die Polizei schließt „praktisch“ aus, dass der Junge derzeit bei einem Verwandten ist.

Eine andere 21-jährige Schwester von Gino erzählt L1, dass sie selbst nicht herausfinden kann, warum ihr Bruder weggelaufen ist. „Er hat mit ein paar anderen Jungs gespielt“, sagt sie. „Wir glauben, dass er entführt wurde.“

Unterstützung von mehr als hundert Bürgern bei der Suche

Freitag wurde wieder nach Gino gesucht. Mehr als hundert Bürger durchkämmten das Gebiet in und um Kerkrade, sagt Auke van Slooten, der für die Koordinierungsplattform für Vermisste vor Ort ist. Die Plattform stattet die Freiwilligen mit orangen Westen und Stöcken aus und weist ihnen in Absprache mit der Polizei einen Bereich innerhalb des bebauten Gebiets zu. Unterwegs können die Freiwilligen Fotos von möglichen Hinweisen machen und diese in einer WhatsApp-Gruppe teilen. Schon trudeln Fotos ein, zum Beispiel von gefundener Kleidung. Die Polizei ermittelt, ob die Funde der Freiwilligen mit Gino in Zusammenhang stehen.

Hilfe bei der Suche erhält die Polizei unter anderem von der Veterans Search Team Foundation, die auch bei der Suche nach Anne Faber geholfen hat. Ungefähr 70 Veteranen und andere ehemalige Uniformierte durchkämmen Linien in Teilen von Kerkrade und dem nahe gelegenen Berenbos. Auch der Deutsche Sanitätsdienst NRW suchte am Donnerstagabend nach Spuren des Jungen, unter anderem mit Spürhunden und Drohnen.

Am Donnerstagabend wurde auf einem Parkplatz bei einem Schwimmbad in Landgraaf, etwa sechs Kilometer von der Stelle entfernt, an der Gino zuletzt gesehen wurde, ein Roller gefunden, der dem Roller, den Gino bei sich hatte, sehr ähnlich sieht. Ginos Schwester hätte den Roller wiedererkannt, doch die Polizei ermittelt noch, ob es sich tatsächlich um denselben handelt. Auch in der Nähe des Schwimmbades wurde nach Spuren gesucht.



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