Mann (30), der in Brüsseler U-Bahn-Station 3 Menschen mit einem Messer verletzt hat, bleibt in Zelle, Sachverständiger zur psychiatrischen Untersuchung bestellt

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Der 30-Jährige, der am Montagabend in der U-Bahn-Station Schuman in Brüssel drei Menschen mit einem Messer verletzt hatte, bleibt mindestens einen Monat in Haft. Das hat die Brüsseler Ratskammer am Freitag beschlossen. Der Mann wurde vom Ermittlungsrichter unter Haftbefehl gestellt und wegen versuchten Mordes und illegalen Waffenbesitzes angeklagt. Der Untersuchungsrichter beauftragte außerdem einen Sachverständigen mit der Durchführung einer psychiatrischen Untersuchung des Verdächtigen.

Die Messerstecherei ereignete sich am Montag gegen 17.45 Uhr in einem U-Bahn-Zug, der in die U-Bahn-Station Schuman in Brüssel einfuhr. Aus unbekannter Ursache zückte der Mann ein Messer und griff damit mehrere Personen an. Drei Personen wurden verletzt, eine Person wurde schwer verletzt.

Alle drei Opfer wurden ins Krankenhaus gebracht. Zwei von ihnen, ein 40-jähriger Mann und eine 47-jährige Frau, konnten das Krankenhaus inzwischen verlassen. Das dritte Opfer, ein 25-jähriger Mann, befindet sich noch im Krankenhaus, befindet sich aber nicht mehr in Lebensgefahr.

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Der Tatverdächtige, der 30-jährige Anwar H., wurde am Dienstag von der Polizei festgenommen und vom Ermittlungsrichter unter Haftbefehl gestellt. Über sein Motiv besteht derzeit keine Klarheit, mittlerweile hat sich aber herausgestellt, dass der Mann seit einiger Zeit mit psychiatrischen Problemen zu kämpfen hat.

Bipolar

Der Vater von Anwar H. sagte gegenüber „Het Nieuwsblad“, dass sein Sohn „nicht gefährlich“ sei. „Er ist bipolar (auch manisch-depressive Störung genannt, Anm. d. Red.) und nimmt dafür Medikamente ein. Wenn er das vergisst, geht er aufs Ganze. Das ist am Montag passiert. Er hat Menschen mit einem Messer bedroht und erstochen, aber das liegt nur an seiner Krankheit“, heißt es dort. Nach Angaben des Vaters soll sein Sohn aufgenommen werden.

Polizei an der U-Bahn-Station Schuman nach der Messerattacke. © ANP/EPA

„Medikamente können eine sehr wichtige Rolle bei der Ausbalancierung einer bipolaren Störung spielen, aber die einmalige Einnahme eines Medikaments wird das Krankheitsbild selten ernsthaft stören“, antwortete die Psychiaterin Sabine Wyckaert vorgestern. Durch die weniger konsequente Einnahme des Medikaments könne die Störung in „turbulente Gewässer“ geraten, erklärte der Psychiater der KU Leuven.

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