Makro kämpft wegen der Unsicherheit ums Überleben mit leeren Regalen

Anfang dieses Monats gab der Vorstand bekannt, dass er im Rahmen des gerichtlichen Sanierungsverfahrens Gläubigerschutz für das Unternehmen beantragen wolle. Aber das Gericht hat immer noch keine Entscheidung getroffen, so dass viele Lieferanten auf Nummer sicher gehen und nicht mehr liefern, sagt der Gewerkschaftsvertreter Johan Van Loon (ACV Puls). „Gerade bei frischen Lebensmitteln, wo die Regale täglich aufgefüllt werden, sind viele Produkte nicht mehr verfügbar.“

Besonders ärgerlich für Personal und Kunden sind die leeren Regale. Am vergangenen Wochenende blieb unter anderem das Makro van Machelen geschlossen, sagt Van Loon. Nach seinen Angaben wären heute alle Geschäfte wieder geöffnet.

Kunden drohe der Ausstieg, was die Handelskette noch mehr in Bedrängnis zu bringen droht, befürchtet der Gewerkschafter. „Je länger sich die Situation hinzieht, desto schlimmer.“ Das gefährdet auch finanziell gesunde Teile von Makro wie den Gastronomiegroßhändler Metro. „Dort gibt es auch leere Regale, während die Leute extra für frische Produkte zu Metro kommen.“

Der Gewerkschafter hofft, dass das Antwerpener Betriebsgericht bald Klarheit schafft und Gläubigerschutz gewährt. „Normalerweise sollte sie spätestens in dieser Woche eine Entscheidung treffen“, erwartet er. Wird dem Antrag auf gerichtliche Reorganisation stattgegeben, wird ein Gerichtsvollzieher bestellt, der die weiteren Schritte zur Übertragung der Tätigkeiten leitet. Das Verfahren würde etwa vier bis sechs Monate dauern.

Niemand aus dem Management von Makro war heute für eine Stellungnahme zu erreichen. Makro Cash & Carry Belgien hat siebzehn Filialen: elf von Metro und sechs von Makro. Insgesamt arbeiten dort etwa zweitausend Menschen.