Bei seinem Besuch in den Niederlanden wiederholte der französische Präsident Emmanuel Macron seine Forderung nach mehr „europäischer Souveränität“. Ihm zufolge haben die Corona-Pandemie und der Krieg in der Ukraine den Trend zur Souveränität beschleunigt.
Der französische Präsident sagte bei einer Rede in Den Haag, die Corona-Pandemie und der Krieg in der Ukraine hätten deutlich gemacht, dass Europa Abhängigkeiten begrenzen müsse, um die eigene Identität zu bewahren. „Das bedeutet, dass wir in der Lage sein sollten, unsere Partner zu wählen und unser eigenes Schicksal zu gestalten, anstatt nur Zeuge der dramatischen Entwicklung dieser Welt zu sein“, sagte er.
Macron forderte in seiner Rede auch eine stärkere und robustere europäische Industriepolitik. Diese Politik sollte darauf abzielen, die europäische Produktion zu stärken und die Abhängigkeit vom Handel mit anderen Teilen der Welt zu verringern. Ihm zufolge haben die Vereinigten Staaten eine solche Industriepolitik, die Washington stärkt. „China hat einen. Wir brauchen einen Europäer“, heißt es darin.
Macron stellte fest, dass sich die EU nach der russischen Invasion in der Ukraine weitgehend von der Energieabhängigkeit von Russland befreit habe. Seiner Meinung nach sollte Europa das fortsetzen. „Wir müssen eine neue Strategie entwickeln, um unsere Abhängigkeiten zunehmend zu reduzieren und mehr Energiesouveränität aufzubauen.“
Der Präsident und seine Frau Brigitte trafen am Dienstag zum ersten Staatsbesuch eines französischen Präsidenten in den Niederlanden seit 23 Jahren ein. Der niederländische König Willem-Alexander und seine Frau Máxima begrüßten sie in Amsterdam.
Macrons Staatsbesuch in den Niederlanden wird morgen mit französisch-niederländischen Regierungskonsultationen fortgesetzt.
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