Macron stellte seine Botschaft in einem Interview vor, das ebenfalls heute in der Wirtschaftszeitung Les Echos veröffentlicht wurde. „Wir können uns nicht an nationale Maßnahmen halten. Das würde zu Störungen (des Marktes, Anm. d. Red.) auf dem europäischen Kontinent führen. (…) Unser Europa steht, wie schon bei der COVID-Krise, vor der Stunde der Wahrheit … Wir gemeinsam und solidarisch handeln müssen“, sagte das französische Staatsoberhaupt.
Kritikern zufolge spielt die Regierung von Bundeskanzler Olaf Scholz mit dem 200-Milliarden-Euro-Hilfsplan zur Unterstützung von Familien und Unternehmen angesichts der explodierenden Energiepreise „Kavalier Seul“. Mehrere europäische Länder erhöhen daher den Druck für mehr finanzielle Solidarität. Deutschland befinde sich laut Macron nun „an einem Punkt, an dem es sein Modell ändert“, dessen „destabilisierende Wirkung nicht zu unterschätzen“ sei. „Wenn wir kohärent bleiben wollen, dürfen wir keine nationalen Strategien einführen, sondern eine europäische Strategie.“
Macron drückte auch sein Vertrauen in „die Stärke der deutsch-französischen Achse“ und die Fähigkeit beider Länder aus, eine ehrgeizige Strategie aufzubauen.
Am Donnerstag und Freitag treffen sich die europäischen Staats- und Regierungschefs in Brüssel zu einem Gipfeltreffen. Sie werden versuchen, eine gemeinsame Strategie zum Umgang mit hohen Gas- und Energiepreisen zu erarbeiten.