„Das Extrem-Farming-Equipment muss aufgespürt und eingesperrt werden“, heißt es in einer Nachricht eines Facebook-Nutzers aus Emmen vor einigen Tagen. Über Viehzüchter sagt der Tierschützer: „Das sind rechte Nationalisten und vergleichbar mit Nazis für die Tiere.“ Die Leser werden auch aufgefordert, sich der Animals Defense Force anzuschließen.
Die Nachricht kündigt bevorstehende illegale Aktionen an. „Ab nächster Woche werden wir Nutztierfarmen besetzen und die Tiere aus den Megaställen befreien.“ Laut einem Sprecher von LTO Nederland führen solche Berichte zu Unruhe unter Landwirten, darunter Milchbauern, Schweine- und Geflügelzüchter.
Ein Vorstandsmitglied des niederländischen Verbandes der Geflügelzüchter hat Anzeige bei der Polizei erstattet. „Hier geht es um Hetze“, erklärt der Vorsitzende Bart-Jan Oplaat zu der Facebook-Nachricht.
Unter dem Radar
Im Mai 2019 stürmte eine große Gruppe von Tierextremisten eine Schweinefarm in Brabant. Dutzende überwiegend internationale Aktivisten besetzten daraufhin zehn Stunden lang die Stallungen. Am Ende wurden 67 von ihnen zu einer Geldstrafe von 300 Euro und einer Bewährungsstrafe von 1 Woche Gefängnis verurteilt. Viele andere Einbrüche von Tierschützern bleiben unter dem Radar.
Als Folge der Scheunenbesetzung in Boxtel einigten sich das Kabinett und die Bauernverbände darauf, dass von nun an alle verdächtigen Situationen, Einbrüche oder Zerstörungen mit dem Team zur Bekämpfung von Terrorismus, Extremismus und Radikalisierung der Nationalen Polizei geteilt werden.
Tierhaltern wird zudem empfohlen, selbst Maßnahmen gegen jede Form von Stall-Querilla zu ergreifen. Dazu gehören zum Beispiel die Installation von Kameras, „Betreten verboten“-Schildern und das Abschließen von Scheunentoren, wo immer dies möglich ist.
Das Justizministerium hat sich zu den neuen Drohungen von Tierschützern nicht geäußert.