Love Has Won erzählt die bizarre Geschichte einer McDonald’s-Führungskraft, die glaubt, sie sei Gott

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Aus der Dokumentarserie „Love Has Won: The Cult of Mother God“.

Die dreiteilige Serie Die Liebe hat gesiegt: Der Kult der Muttergottes Der Film beginnt mit Bodycam-Aufnahmen eines Polizisten, der das Lager einer Sekte untersucht. Nach Gesprächen mit offensichtlich verwirrten Mitgliedern betritt er das Schlafzimmer der Anführerin, die ihren Anhängern als Muttergott bekannt ist.

Zwischen kitschigem Schmuck und Weihnachtsbaumbeleuchtungen findet er den mumifizierten und blauen Körper einer Frau, die 1975 als Amy Carlson geboren wurde. Ihre Anhänger hatten tagelang vergeblich auf ihre Auferstehung gewartet.

Über den Autor
Mark Moorman schreibt de Volkskrant über Serien, Filme, Fotografie und Populärkultur.

Das ist der Ausgangspunkt einer faszinierenden, aber oft verwirrenden Dokumentarserie über eine amerikanische Minisekte, deren Anhänger, wandernde und geschädigte Seelen, hauptsächlich über eine Online-Community rekrutiert werden. Der spirituelle Fußabdruck der Sekte war mit einer Handvoll Anhängern gering, aber es ist klar, woher die Faszination der Schöpferin Hannah Olson kommt. Der Kult hat seine bizarre Geschichte in stundenlangen Livestream-Sitzungen auf YouTube aufgezeichnet und so einen einzigartigen, intimen Einblick in die Dynamik der Gruppe gegeben.

Olson führt ein Jahr nach dem Tod der Gottesmutter Gespräche mit den meisten Sektenmitgliedern, in denen noch immer kein Zweifel an ihrer sogenannten galaktischen Mission besteht: dem Glauben, dass es sich um einen alkohol- und drogenabhängigen Ex-Manager von McDonald’s handelte tatsächlich Gott auf Erden. Die Familien der Sektenmitglieder verfolgten mit Entsetzen die Livestreams aus der Ferne, in denen sie erkennen konnten, dass sich insbesondere der Gesundheitszustand und das Körpergewicht der jungen weiblichen Mitglieder verschlechterten.

Der spirituelle Ad-hoc-Glaube war eine Art wirres Moodboard aller Arten von Verschwörungstheorien und gefährlicher Quacksalberei. Am seltsamsten war die ständige Beratung eines „galaktischen“ Rates unter der Leitung des verstorbenen Schauspielers Robin Williams. Geld verdiente man mit der Herstellung und dem Verkauf von sogenanntem Medizinschrott, etwa kolloidalem Silber, das bei innerlicher Anwendung zu einer graublauen Körperfärbung führt. Das Unternehmen zog auch eine Reihe von Opportunisten an, die hier ein Erlösmodell sahen.

Die Liebe hat gesiegt hätte leicht zu einer Freakshow werden können, doch Olson zeigt Einfühlungsvermögen und versucht aufrichtig herauszufinden, warum die Sektenmitglieder ihrer Familie und der Gesellschaft den Rücken gekehrt haben. Allerdings hat man zunehmend das Gefühl, dass sie selbst schon vor langer Zeit die Fähigkeit verloren haben, darauf zu antworten.

Die Liebe hat gesiegt: Der Kult der Muttergottes

★★★★☆

Dokumentarfilm

Dreiteilige Serie von Hannah Olson

Gezeigt auf HBOMax



ttn-de-23

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