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Zu den Vorwürfen, die Bernard Looneys Rücktritt von BP veranlassten, gehörte laut mit der Angelegenheit vertrauten Personen auch der Vorwurf, der Vorstandsvorsitzende habe Frauen gefördert, mit denen er frühere Beziehungen geheim gehalten habe.
Die fraglichen Liebesbeziehungen mit BP-Kollegen hätten angeblich alle stattgefunden, bevor Looney im Jahr 2020 Vorstandsvorsitzender wurde, seien dem Unternehmen jedoch nicht mitgeteilt worden, sagten die Personen.
Looneys plötzlicher Abgang Anfang dieses Monats hat den 113 Jahre alten britischen Energiekonzern erschüttert und Fragen über die Anzahl und Art seiner Arbeitsbeziehungen sowie sein Verhalten an der Spitze des Unternehmens aufgeworfen.
In einer Antwort an die Financial Times sagte BP, dass Ernennungen und Beförderungen im Unternehmen „strengen Einstellungs- und Talentmanagementprozessen“ folgen und dass kein Mitarbeiter, einschließlich des Vorstandsvorsitzenden, in der Lage sei, einseitige Ernennungen vorzunehmen.
„Dazu gehören detaillierte Rollenbeschreibungen, Interviews mit verschiedenen Einstellungsgremien, Beurteilungen durch Dritte und verschiedene Kandidatenlisten“, sagte BP. „Beförderungen und Ernennungen erfolgen nicht ausschließlich auf Geheiß einer einzelnen Führungskraft oder Einzelperson.“
Als BP am 12. September Looneys Rücktritt ankündigte, hieß es, er sei zurückgetreten, nachdem er es bei einer früheren Überprüfung versäumt hatte, dem Vorstand „Einzelheiten aller Beziehungen“ offenzulegen. Diese Untersuchung erfolgte im Anschluss an eine anonyme Beschwerde über Looneys romantische Beziehungen, die im Mai 2022 beim Vorstand eingegangen war. Der Vorstand untersuchte die Vorwürfe und stellte fest, dass keine der Beziehungen gegen den Verhaltenskodex von BP verstoßen hatte.
Während der Überprüfung im Jahr 2022 führte der Vorstand ausführliche Gespräche mit Looney, in denen er vier frühere Beziehungen zu Kollegen anerkannte und dem Vorstand schriftlich versicherte, dass er nichts weiter offenzulegen habe, sagten Personen mit Kenntnissen über diesen Prozess.
Die jüngsten Anschuldigungen wurden im September von einer BP-Whistleblowerin erhoben und identifizierten weitere Beziehungen, die Looney zuvor nicht offengelegt hatte, sagten Personen mit Kenntnis der Beschwerde.
Aktuelle und ehemalige BP-Mitarbeiter, insbesondere diejenigen in der Londoner Zentrale, sagten, dass Looneys Geschichte romantischer Beziehungen zu Kollegen jahrelang von der Belegschaft im Stillen diskutiert worden sei. Looney kam 1991 im Alter von 21 Jahren zu BP und war von 2017 bis 2019 verheiratet.
Der öffentlich zugängliche Verhaltenskodex des Unternehmens verbietet zwar nicht persönliche Beziehungen zu Kollegen, weist jedoch darauf hin, dass ein potenzieller Interessenkonflikt besteht.
Murray Auchincloss, der Looney als Interimschef ablöste, steht in einer Beziehung mit einem BP-Mitarbeiter, die bekannt gegeben wurde, als Auchincloss im Jahr 2020 Finanzvorstand wurde, sagte BP.
BP lehnte es ab, sich zur Art der Vorwürfe gegen Looney zu äußern, und verwies auf seine Stellungnahme vom September. „Wir haben über diese Erklärung hinaus keinen weiteren Kommentar dazu und werden weiterhin die Privatsphäre eines vertraulichen Prozesses und von Einzelpersonen respektieren.“
Ein Sprecher von Looney sagte, der ehemalige BP-Chef sei für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
BP hat in den letzten Jahren die Zahl der Frauen in Führungspositionen im Unternehmen deutlich erhöht. Sieben der elf Personen im Führungsteam von BP sind Frauen, gegenüber zwei von 13 Personen im Jahr 2019, während etwa ein Drittel der 300 obersten Führungspositionen im Unternehmen ebenfalls von Frauen besetzt sind.
Auchincloss hat Mitarbeitern und Investoren mitgeteilt, dass die Strategie von BP unverändert bleibe. Ein Verfahren zur Ernennung eines dauerhaften Ersatzes für Looney ist im Gange.
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