PensioPlus, der Verband, der belgische Pensionskassen vertritt, forderte am Freitag einen weiteren Ausbau der zweiten Rentensäule. Dabei handelt es sich um die Zusatzrente, die man mit einer Fonds- oder Gruppenversicherung über den Arbeitgeber aufbaut. Nach Angaben des Vereins sollen mehr Menschen beitreten und auch höhere Beiträge zahlen. „Auf diese Weise kann die Zusatzrente eine Lösung des Rentenproblems sein“, heißt es.
PensioPlus stellt klar, dass sich ihr Klagegrund nicht gegen die gesetzliche Rente richtet. „Es ist eine Sowohl-als-auch-Geschichte“, versicherte CEO Ann Verlinden. Sie wies darauf hin, dass die Regierung keinen Spielraum habe, die gesetzliche Rente zu erhöhen. Die Rentenbelastung beläuft sich bereits auf 63,5 Milliarden Euro pro Jahr, verglichen mit 48 Milliarden im Jahr 2019. Künftig wird die Zahl der Rentner weiter steigen, während die Zahl der für die Finanzierung des Systems verantwortlichen Arbeitnehmer sinken wird.
Zu niedrig für die Pflegeheimrechnung
Darüber hinaus reicht die gesetzliche Rente oft nicht aus, um im Ruhestand einen guten Lebensstandard aufrechtzuerhalten. Für mehr als acht von zehn Arbeitnehmern und sogar drei von zehn Beamten ist die gesetzliche Rente zu niedrig, um die Pflegeheimrechnung zu bezahlen. Die Zusatzrente soll helfen, die Lücke zum letzten Gehalt zu schließen, allerdings müssten dann mehr Menschen einsteigen und auch höhere Beiträge zahlen, heißt es in der Branche.
Heute haben drei Viertel der Arbeitnehmer in unserem Land keine Zusatzrente mit Beiträgen von mehr als 3 Prozent ihres Bruttogehalts. Die durchschnittliche angesparte Rücklage in der zweiten Säule beträgt mittlerweile 24.352 Euro, die Hälfte der Versicherten hat hingegen nur weniger als 3.459 Euro gespart. Vor allem Frauen hinken hinterher.
PensioPlus befürwortet daher eine „langfristige Vision und einen Wachstumspfad hin zu einem pauschalierten Mindestbeitrag von 3 Prozent des Bruttogehalts“. Dies erfordere aber auch Rechtssicherheit und parafiskalische Stabilität, heißt es.
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