Dem mutmaßlichen Fahrer eines Lastwagens in Texas, in dem Dutzende tote Migranten gefunden wurden, war nicht bewusst, dass die Klimaanlage im Laderaum defekt war. Das sagte ein Helfer des Mannes einem Informanten der amerikanischen Einwanderungsbehörde ICE.
Die Info kann in Bundesgerichtsakten nachgelesen werden. Laut dem Mitangeklagten, der ebenfalls festgenommen wurde, war die Unwissenheit des Fahrers der Grund für den Tod der Menschen. Die beiden hätten sich vor und nach der Entdeckung der toten Migranten mehrere SMS darüber geschickt.
Nach Angaben der Behörden wurde Homero Zamorano am Montag gefunden, als er versuchte, sich in Büschen in der Nähe des Lastwagens zu verstecken. Er soll versucht haben, sich als einer der Überlebenden auszugeben. Zamorano wurde jedoch festgenommen, nachdem CCTV-Aufnahmen zeigten, wie er den Lastwagen an einem US-Zollkontrollpunkt in der südwesttexanischen Grenzstadt Laredo vorbeifuhr.
Todesstrafe
Dem mutmaßlichen Fahrer und seinem Helfer wird beide des Menschenschmuggels und der Verschwörung verdächtigt und ihnen droht in Texas die Todesstrafe. Neben Zamorano und seinem Komplizen wurden zwei weitere festgenommen. Es handelt sich um zwei Männer mexikanischer Nationalität. Sie wurden wegen des Verdachts des illegalen Besitzes von Schusswaffen und des illegalen Aufenthalts in den Vereinigten Staaten festgenommen.
Die 53 verstorbenen Migranten stammen alle aus zentralamerikanischen Ländern. Sie wurden von der US-Einwanderungsbehörde am Rande der südtexanischen Stadt San Antonio entdeckt, etwa 250 Kilometer von der mexikanischen Grenze entfernt. Die Außentemperatur betrug zu diesem Zeitpunkt 39,4 Grad Celsius. Es ist der tödlichste Vorfall von Menschenhandel in der Geschichte der USA. Mehrere Kinder werden noch im Krankenhaus behandelt.