Die erste Superyacht, die nach der russischen Invasion in der Ukraine von einem sanktionierten russischen Oligarchen beschlagnahmt wurde, wurde verkauft, nachdem bei einer Auktion in Gibraltar 63 Gebote eingegangen waren, sagten die Auktionatoren.
Axioma, ein luxuriöses 236-Fuß-Schiff des russischen Milliardärs Dmitry Pumpyansky, wurde auf Anordnung des Admiralitätsgerichts von Gibraltar verkauft, um JPMorgan ein an das Schiff gebundenes Darlehen in Höhe von 20,5 Millionen Euro zurückzuzahlen.
Die Yacht mit einem geschätzten Wert von 55 bis 60 Millionen Euro wurde im März in Gibraltar, einem kleinen britischen Territorium am Eingang zum Mittelmeer, beschlagnahmt, als Behörden auf der ganzen Welt Luxusschiffe beschlagnahmten, die sanktionierten Russen gehörten.
Pumpyansky, der frühere Eigentümer von OAO TMK, Russlands größtem Stahlrohrhersteller, wurde im März von der EU und Großbritannien mit Sanktionen belegt, als die britischen Behörden ihn als einen der Oligarchen bezeichneten, die dem russischen Präsidenten Wladimir Putin am nächsten standen. Das Vereinigte Königreich schätzte sein Nettovermögen auf 1,84 Mrd. £.
Die Auktion zog bis zum Stichtag am Dienstag 63 versiegelte Gebote an, sagte Nigel Hollyer, ein Makler bei Howe Robinson. In Absprache mit Gibraltars Admiralty Marshal soll bis Montag eine endgültige Entscheidung über das erfolgreiche Angebot getroffen werden, aber die Identität des neuen Eigentümers werde nicht bekannt gegeben, fügte Hollyer hinzu.
Das Axioma, ursprünglich Red Square genannt, verfügt unter anderem über einen gläsernen Aufzug, einen Infinity-Pool und ein 3D-Kino. Zuvor war es für bis zu 635.000 € pro Woche zum Chartern verfügbar.
Laut von Reuters zitierten Gerichtsdokumenten hat JPMorgan in Gibraltar einen Gerichtsbeschluss errungen, der den Verkauf der Yacht erlaubte, nachdem Pumpyansky ein Darlehen in Höhe von 20,5 Mio. € an eine ihm gehörende Investmentgesellschaft nicht zurückgezahlt hatte.