Litauen fordert die europäische Einstellung der Touristenvisa für Russen

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Litauen muss die Vergabe von Touristenvisa an Russen einstellen. „Im besten Fall sollte es eine Entscheidung auf europäischer Ebene sein, die die Gültigkeit dieser Visa leicht aufheben und alle daran hindern kann, sie auszustellen“, sagte Außenminister Gabrielius Landsbergis am Mittwoch in Vilnius.

Als Reaktion auf die russische Invasion in der Ukraine hat Litauen die Erteilung von Visa und Aufenthaltsgenehmigungen an Russen weitgehend ausgesetzt. Dies gilt auch für die anderen baltischen Staaten Lettland und Estland. Estland geht noch einen Schritt weiter und schließt ab dem 18. August auch die Grenzen für russische Staatsbürger, die mit einem von Estland ausgestellten Schengen-Visum reisen.

Dänemark stimmt der litauischen Position zu. Außenminister Jeppe Kofod versicherte, wenn es keinen europäischen Ansatz gebe, werde Kopenhagen einfach alleine weitermachen. „Ich finde es zutiefst peinlich, dass russische Touristen in Südeuropa in der Sonne aalen und ein luxuriöses Leben führen können, während ukrainische Städte massenhaft bombardiert werden.“

„Dies ist kein Krieg des russischen Volkes“

Auch Finnland tritt für einen europäischen Ansatz ein. Außenminister Pekka Haavisto kündigte am Dienstag an, sein Land wolle ab September nur noch zehn Prozent der derzeitigen Zahl an Visa an Russen vergeben. Laut Haavisto kommt die Entscheidung, weil viele russische Touristen Finnland und seinen Flughafen in Helsinki als Tor zu europäischen Urlaubszielen nutzen.

Die Tschechische Republik, die derzeit den Vorsitz im EU-Ministerrat innehat, will das Thema bei einem informellen Treffen der Außenminister Ende dieses Monats in Prag zur Sprache bringen. Allerdings lehnen die Europäische Kommission und Deutschland einen grundsätzlichen Verzicht auf die Erteilung von Touristenvisa an Russen ab. „Dies ist kein Krieg des russischen Volkes, sondern Putins Krieg“, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz am Montag.



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