Linda van Dyck (1948-2023) ist verstorben: seit mehr als fünfzig Jahren ein Star auf Bühne, Film und Fernsehen

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Linda van Dyck (zweite von rechts) im Jahr 2012 in ihrer letzten großen Bühnenproduktion: Who’s Afraid of Virginia Woolf. Sie spielte mit Victor Löw, Eva van de Wijdeven (links) und Mohammed Azaay (rechts).Bild Ben van Duin

Van Dyck trat in Dutzenden von Theaterstücken, Filmen und Fernsehserien auf und war in den 1960er Jahren einige Zeit lang Sänger der Band Boo and the Booboo’s. Der breiten Öffentlichkeit ist sie im Film vor allem als Coletta bekannt Zwei Königinnen und ein Prinz von 1981, als Tante Jans aus Ciske die Ratte (1983) und als Elizabeth Borremans Daens (1992), der in diesem Jahr für den Oscar als bester ausländischer Film nominiert wurde.

Ihre letzte Filmrolle spielte sie in Das Schnitzelparadies aus dem Jahr 2005 unter der Regie von Martin Koolhoven. Von 2012 bis 2013 stand Van Dyck zum letzten Mal in einer Adaption von auf der Bühne Wer hat Angst vor Virginia Woolf? Für diese Rolle wurde sie für den Theo D’Or, den höchsten Theaterpreis, nominiert. Zwei Jahre später trat sie in der Serie zum letzten Mal im Fernsehen auf Schwarze Tulpe.

Das Gangstermädchen

Van Dyck wurde am 18. Mai 1948 als Linda Marianne de Hartogh als Tochter des Schauspielerpaares Leo de Hartogh und Teddy Schaank geboren. Sie stand erstmals 1960 auf der Bühne. Sechs Jahre später spielte sie ihre ersten beiden Filmrollen, darunter Das Gangstermädchen, der Film von Franz Weisz, der als einer der ersten niederländischen Beiträge zur Filmbewegung unter dem Banner der Nouvelle Vague gilt. In diesen Produktionen brachen progressive französische Regisseure wie Claude Chabrol, Jean Luc Godard und Francois Truffaut mit allerlei Hollywood-Dogmen.

Im Jahr 2012 erlitt Van Dyck beim Spielen einen Burnout Wer hat Angst vor Virginia Woolf? . Wenig später beendete sie auf Anraten ihres Arztes ihre Theaterarbeit. Über diese Zeit sagte sie in einem Interview mit de Volkskrant im Jahr 2015 dass ihr erst dann klar wurde, dass sie ihr Leben geplündert hatte.

„In all den Jahren habe ich eine Produktion nach der anderen gemacht, Drehbücher gelesen, geschnitten, schwere Bühnenrollen übernommen, als ob Ihre Energie unerschöpflich wäre. Entspann dich einfach, dachte ich. Doch einen Tag später lag ich auf der Couch und fiel hundert Stockwerke tiefer. Eine totale Abschaltung.‘

Jules Unlimited

2016 ließ sie sich nach 27 Jahren Ehe vom Drehbuchautor und späteren Psychotherapeuten Willem Jacob (Jaap) Nolst Trenité scheiden. Sie sind die Eltern von Jamie Trenité, einem der Moderatoren der populärwissenschaftlichen Fernsehsendung Jules Unlimited.

Anfang 2021 erlitt Van Dyck einen Hirninfarkt und wurde teilweise gelähmt.



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