„Lies“ (34) wurde bei einem Spaziergang angegriffen und beinahe vergewaltigt: "Mein Freund konnte gerade noch ein Foto von dem Mann machen"

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GESUCHTAm 28. Juli wurde „Lies“ im Naturpark Berlare Broek in der Nähe des Donkmeer angegriffen und beinahe vergewaltigt. Am helllichten Tag, mitten im Sommer, wenn viele Touristen da sind. „Dazu muss man Mut haben“, sagt ‚Lies‘. Wenig später kehrte „Lies“-Freund zum Tatort zurück. Dort stand er dem Mann gegenüber, der seine Freundin angegriffen hatte, ohne es zu merken. „Es würde mich nicht wundern, wenn er noch einmal zuschlägt“, seufzt „Lies“.


Nancy Nuttin


Neuestes Update:
10:25


Faroek Özgünes sucht gemeinsam mit Polizei und Justiz nach Tätern, Zeugen und Vermissten und bittet Leser und Zuschauer um Mithilfe. Verfolgen Sie alle seine Untersuchungsberichte genau in unserer Akte.

„Ich erzähle meine Geschichte, weil ich Angst habe, sie später zu bereuen“, sagt Lies, eine 34-jährige Frau, der wir ein Pseudonym geben. Sie erzählt ihre Geschichte für andere Frauen in der Hoffnung, dass ihnen nicht dasselbe passieren muss. „Ich habe ständig Angst. Ich habe diese Aufgeschlossenheit verloren. Dafür gebe ich ihm vor allem die Schuld…“, sagt sie leise.

Am 28. Juli gegen Mittag macht Lies einen Spaziergang im Naturschutzgebiet Berlare Broek. Zwischen den Anschlussstellen 14 und 15 kreuzt sie einen Mann. Ein Mann in den Dreißigern, mit Bart und ordentlich gekleidet in dunklen Jeans und einem T-Shirt. Sie grüßt freundlich und geht weiter. „Aber dann höre ich plötzlich ein Rascheln hinter mir. Ich drehe mich um und sehe diesen Mann wieder“, sagt Lies. Er öffnet seine Hose und beginnt, sich selbst zu befriedigen. Lies nimmt verängstigt ihr Mobiltelefon, um ihre Freundin zu alarmieren. Der Mann wirft es weg, stößt sie zu Boden und packt sie am Hals. „Ich hatte wirklich Angst, dass er mich töten würde.“

Die junge Frau ist überrascht, versucht sich aber trotzdem zu wehren. Sie schreit um Hilfe, stampft und schlägt wild um sich. „Und dann ist da plötzlich ein schwarzes Loch.“ Das nächste, woran sich Lies erinnert, ist, dass sie den Mann um ihr Mobiltelefon bittet. „Ich habe es weggeworfen“, blafft er sie an. Dann rennt sie los. „Es war wie in einem Film. Ich bin um mein Leben gerannt.“ Sie trifft auf einen Spaziergänger mit seinem Hund und ruft: „Sir, helfen Sie!“


Mit dem Roller durch die hohen Gräser

Die hilfsbereite Wanderin ruft ihre Freundin an, die vor Ort eintrifft. Die beiden Männer gehen gemeinsam in den Wald und inspizieren den Ort des Geschehens. Sie finden sofort das Mobiltelefon. Am Unfallort steht ein Mann mit einem Roller im hohen Gras. Bemerkenswert. Der Freund des Opfers spricht mit ihm. „Hast du irgendetwas gesehen?“ Der Mann nimmt seinen Roller und rennt schnell davon. Der Freund meint, er verhalte sich verdächtig und macht schnell ein Foto von dem Mann.

Lies wartet derweil ahnungslos im Auto. Bis sie plötzlich den Mann, der sie vergewaltigen wollte, auf seinem Roller vorbeifahren sieht. „Ich war überwältigt.“ Sie erzählt es ihrer Freundin. Dann sinkt auch sein Geld: Vermutlich stand er dem Täter gegenüber. Als Lies und ihr Freund es bemerken, ist der Mann schon lange verschwunden. Er floh mit seinem Roller in Richtung Berlare.

Hunger nicht gestillt

Der Mann konnte bislang nicht identifiziert werden. Deshalb verteilt die Polizei jetzt ein Roboterfoto. Der Mann ist zwischen 30 und 35 Jahre alt. Er ist mittelgroß und trug ein blaues T-Shirt und dunkle Jeans. Ob Sie den Mann mit dem schwarzen Roller erkennen, möchte die Polizei wissen.


„Wenn es Frauen gibt, die mit demselben Mann etwas Ähnliches erlebt haben, lassen Sie es uns bitte wissen“, sagt Elissa Vanmarcke von der Polizeizone Berlare/Zele. Auch Lies hofft auf eine schnelle Festnahme des Täters. „Etwas in mir sagt mir, dass sein Hunger nicht gestillt wurde. Es würde mich nicht überraschen, wenn er anfangen würde, nach dem nächsten Opfer zu suchen.“

Für alle Ihre Tipps und Informationen können Sie die kostenlose Nummer 0800 30 300 anrufen oder auch eine E-Mail an onderzoeken@police.belgium.eu senden.


Dieser Ermittlungsbericht entstand in Zusammenarbeit zwischen Bundespolizei, Staatsanwaltschaft und DPG-Medien.

SEHEN. Der Freund von Lies stand dem mutmaßlichen Täter gegenüber und drehte ein Video von ihm.

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Der Freund von Lies stand dem Verdächtigen nach den Taten gegenüber, ohne es zu merken. Er hat dieses Foto von ihm gemacht. © Polizei



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