Liberale und Sozialisten versuchen, CD&V dazu zu provozieren, über eine flexiblere Abtreibung zu sprechen, aber sie beißen nicht: „Warum nicht stattdessen kostenlose Verhütung?“

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Nach dem Aufruf von Abtreibungskliniken, das Abtreibungsgesetz zu lockern, taucht dieser alte Geist in der Wetstraat wieder auf. Die Sozialisten und Liberalen wollen die Frist von zwölf auf achtzehn Wochen verlängern, doch dieser Appell verärgert den Koalitionspartner CD&V. „Warum kann nicht an der kostenlosen Empfängnisverhütung gearbeitet werden, statt an einer flexibleren Abtreibungsgesetzgebung?“, fragt CD&V-Vorsitzender Sammy Mahdi.

Mehr als 8.300 flämische Frauen haben im Jahr 2023 eine Abtreibung vorgenommen – ein absoluter Rekord. Mehr als 165 Frauen – obwohl es sich in Wirklichkeit wahrscheinlich um ein Vielfaches handelt – mussten sogar die Grenze in die Niederlande überqueren, weil die gesetzliche Frist von zwölf Wochen für sie bereits abgelaufen war.

Dass ein Schwangerschaftsabbruch in Belgien nur bis zum dritten Schwangerschaftsmonat möglich ist, ist für progressive Parteien schon seit Längerem ein Thema. Als sich die Regierung nach der Wahl 2019 im Übergangsmodus befand, versuchte eine Koalition aus Sozialisten, Liberalen, Grünen und Kommunisten mehrfach, im Bundesparlament für Lockerungen zu stimmen. Dies traf stets auf eine Mauer der ethisch-konservativen Parteien CD&V, N-VA und Vlaams Belang. Während der Gründung wurde die Abtreibungsfrage sogar zu einem Bruchpunkt für CD&V. Letztendlich konnte die Partei im Koalitionsvertrag durchsetzen, dass Vivaldi in ethischen Fragen immer im Konsens entscheiden muss, es wurde aber auch beschlossen, dass eine Expertengruppe eine wissenschaftliche Stellungnahme zu möglichen Lockerungen abgeben muss.

Niemand ist gegen Abtreibung, aber wir sollten nicht in einen Bieterkrieg geraten. Es gibt eine moralische Grenze für CD&V

CD&V-Vorsitzender Sammy Mahdi

Ihr Bericht wurde Mitte März veröffentlicht und befürwortete einstimmig eine Amtszeit von achtzehn Wochen. Open Vld und Vooruit sehen daher keinen Grund mehr zum Aufschieben: Sie wollen ihren Gesetzentwurf im Parlament auf die Tagesordnung bringen und darüber abstimmen. „Wir hoffen, dass CD&V seinen Widerstand gegen dieses Grundrecht der Frauen aufgibt“, sagt der Vorsitzende Tom Ongena (Open Vld). Doch das haben die Christdemokraten nicht vor. Vierzehn Wochen sind für den Vorsitzenden Sammy Mahdi (CD&V) die absolute Grenze, denn dem Bericht zufolge entwickelt ein Fötus ab fünfzehn Wochen schmerzhafte Reize. „Niemand ist gegen Abtreibung, aber wir sollten nicht in einen Bieterkrieg geraten. Es gibt eine moralische Grenze für CD&V. Warum braucht es ein flexibleres Abtreibungsrecht und warum kann die Einführung kostenloser Verhütungsmittel wie Kondome nicht schneller erfolgen?“

Um ihren Worten Taten folgen zu lassen, müssen die Liberalen und Sozialisten den Gesetzentwurf tatsächlich auf die Tagesordnung des Repräsentantenhauses setzen. Aber selbst dann ist nicht sicher, ob darüber auch abgestimmt wird. In der Vergangenheit hat CD&V den Vorschlag bereits dreimal an den Staatsrat weitergeleitet. Die Christdemokraten werden dieses Verzögerungsmanöver zweifellos versuchen, wenn es tatsächlich auf der Tagesordnung steht. Für die progressiven Parteien ist das nicht so schlimm: Diese ethischen Fragen sind für sie ein Traumthema im Wahlkampf.

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