Leider verschärft diese gut gemeinte Mietobergrenze die Probleme auf dem Wohnungsmarkt

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Mietobjekte im Arbeiterviertel Klarendal werden nachhaltiger gestaltet, Arnheim, 2023.Bild Marcel van den Bergh / de Volkskrant

Nach dem Zweiten Weltkrieg herrschte in den Niederlanden ein enormer Wohnungsmangel. Zur Bewältigung der Krise wurde ein großes öffentliches Wohnungsbauprogramm initiiert. Aber genau wie jetzt geschah dies nicht automatisch. Es dauerte Jahrzehnte, bis die Zahl der Wohnungen das erforderliche Niveau erreichte.

Wieder einmal wird es lange dauern, bis der Bau die Wohnungskrise löst. Unterdessen steigt die Nachfrage nach Wohnraum weiter und die Krise geht weiter. Und genau wie nach dem Zweiten Weltkrieg greift die Politik deshalb zu einem Mittel, das direkt zur Bezahlbarkeit führt: der Regulierung der Mieten.

Über die Autoren

Matthijs Korevaar ist Assistenzprofessor an der Erasmus-Universität Rotterdam. Jasper H. van Dijk ist Forschungsleiter am Institut für Finanzwissenschaft.

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Regulierung hat immer Gewinner und Verlierer. Kürzlich wurde ein Gesetz verabschiedet, das feste Mietverträge wieder zur Regel macht. Dies bietet Mietern Wohnsicherheit, stellt für Vermieter jedoch ein zusätzliches Risiko dar. Es ist eine politische Entscheidung, die mehr Gewicht hat. In diesem Fall lässt sich gut argumentieren, dass die Wohnsicherheit für eine große Gruppe von Mietern wichtiger ist als die Tatsache, dass einige Vermieter infolgedessen den Markt verlassen.

Doch nicht immer profitieren Mieter von der Regulierung. Beispielsweise hat das derzeitige scheidende Kabinett Neueinsteigern auf dem Kaufmarkt mit Kaufschutz und Befreiung von der Grunderwerbsteuer geholfen. Gleichzeitig mussten Anleger mehr Steuern zahlen. Dadurch kauften Erstkäufer häufiger und Anleger seltener.

Die Folge ist, dass weniger Wohnungen an Mieter gingen. Diese zunehmende Knappheit führte dazu, dass die Mieten noch weiter stiegen. Viele dieser Mieter haben keine Alternative: Sie können kein Eigenheim finanzieren oder haben nicht (rechtzeitig) Anspruch auf Sozialwohnungen.

Um den Mietern entgegenzukommen Jetzt gibt es ein neues Gesetz für. Die Regierung will einige der neuen kostenlosen Mietverträge günstiger machen, indem sie sie über ein Punktesystem an einen maximalen Mietpreis bindet. Es wird geschätzt, dass 300.000 Wohnungen langfristig durchschnittlich 190 Euro weniger Miete pro Monat erhalten werden per Gesetz.

Ein Höchstpreis führt in der Regel dazu, dass mehr Menschen ein Gut wollen, gleichzeitig sinkt aber das Angebot, da mit dem Höchstpreis auch weniger mit dem Gut verdient werden kann. Auf dem Mietmarkt ist das nicht anders. Die Nachfrage wird steigen: Viele Menschen, die derzeit bei ihren Eltern wohnen oder in einer Wohngemeinschaft leben müssen, können sich bald eine Mietwohnung leisten. Gleichzeitig werden keine weiteren Mietobjekte hinzukommen.

Häuser sind dann schwer zu finden. Das haben wir auch nach dem Krieg gesehen: Die Preise waren niedrig, aber wer ein Eigenheim suchte, hatte kaum eine andere Wahl, als irgendwo zu wohnen. Wir sehen diesen Kompromiss noch heute. Als Berlin 2020 die Mieten einfror, sanken die Mieten um 7 Prozent, während das Angebot an neuen Mietobjekten um mehr als die Hälfte zurückging.

Dies liegt auch daran, dass Vermieter mit ihrem Haus weniger verdienen können und es daher attraktiv wird, das Haus zu verkaufen oder es so zu verbessern, dass es über der Regulierungsgrenze liegt.

In beiden Fällen werden irgendwann Haushalte mit höherem Einkommen in die Wohnung einziehen und das regulierte Mietangebot wird sinken. Wenn Häuser zu einem niedrigeren regulierten Preis gemietet werden, besteht ein zusätzliches Interesse an diesen Häusern und Vermieter müssen entscheiden, wer das Haus erhält. Es ist unklar, ob sich Vermieter für Wohnungssuchende entscheiden, die derzeit in Schwierigkeiten sind.

Kurz gesagt, dieses hier Neue Mietpreisregelung Verschärft die Wohnungsnot und hilft vielen Wohnungssuchenden nicht weiter. Das Ergebnis liegt auf der Hand: Es wird neue Aufrufe an Hilfsgruppen geben, denen das Netz fehlt. Dadurch kann ein Teufelskreis entstehen, bei dem die negativen Nebenwirkungen einer Maßnahme immer mit einer anderen Maßnahme gelöst werden müssen.

Die wirksamste Politik gegen die Immobilienkrise ist mehr Wohnraum. Solange das Angebot begrenzt ist, werden nachfrageseitige Maßnahmen das Problem nur zwischen den Gruppen auf dem Wohnungsmarkt verlagern. Also Bauen ist die Devise, doch mittlerweile ist noch mehr denkbar. Fördern Sie das Zusammenleben, beispielsweise durch die Abschaffung des Kostenteilungsstandards.

Die derzeitige Politik mit Subventionen wie dem Abzug von Hypothekenzinsen und dem relativ niedrigen fiktiven Mietwert ermutigt die Menschen, größer zu leben oder alleine zu leben. Hier sind wirksame Maßnahmen möglich, die aber auf Widerstand stoßen, weil sie den Geldbeutel der Menschen belasten. Solange die Immobilienkrise anhält, brauchen die Niederlande mutige Führungskräfte.

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