„Lawinen in den Bergen und Überschwemmungen in Skidörfern“: Der atmosphärische Fluss wird den Alpen innerhalb von 48 Stunden monatlichen Niederschlag bescheren

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Ein mächtiger atmosphärischer Fluss fließt direkt in Richtung der Alpen und sorgt dafür, dass an der West- und Nordseite des Gebirges an manchen Orten in nur 48 Stunden Regenfälle im Ausmaß eines ganzen Monats fallen. Die subtropische Luft sorgt vor allem in den Wintersportdörfern und tiefer gelegenen Hängen für Regen. Ab Mittwoch sorgt die Rückkehr der kälteren Luft vor allem in Österreich für erneuten Schneefall. Aber mit wie vielen Unannehmlichkeiten ist genau zu rechnen? Und was bedeutet das für die Skigebiete zum Beginn der Winterferien?

Bis Mittwochnachmittag wird es in den französischen Alpen, in der Westschweiz, im Wallis und an den Alpennordhängen heftige Niederschläge geben. Aufgrund des Zustroms sehr weicher, subtropischer Luft liegt die Schneegrenze oft über 2000 Metern. In den intensivsten Phasen schwankt die Schneefallgrenze zwischen 2200 und 2400 m, im Südwesten bis 2600 m, in den ruhigeren Phasen sinkt sie auf 1800 bis 2000 m ab. Das bedeutet, dass es in den meisten Wintersportorten regnen wird.


Der Übeltäter ist ein sogenannter atmosphärischer Fluss. Dabei handelt es sich um (flussförmige) Fäden in unserer Atmosphäre in einer Höhe von 1,5 bis 2 Kilometern, die Massen an Wasserdampf transportieren und Tausende von Kilometern lang sein können. In Westeuropa kommt es durchschnittlich alle 10 Tage zu atmosphärischen Flüssen, was jedoch nicht bedeutet, dass wir immer mit extremen Regenfällen rechnen müssen. Wenn dieser Feuchtigkeitsstrang an Land gelangt und auf eine Bergkette trifft, wird die Feuchtigkeit nach oben gedrückt. Dadurch kommt es zu starken Niederschlägen, die zu extremen Wassermengen und damit zu Überschwemmungen oder Lawinen führen können. Das wird in den nächsten Tagen passieren.

In den französischen Alpen (insbesondere Savoyen und Hochsavoyen), der Romandie und dem Berner Oberland werden in den Bergen, insbesondere an den dem Westwind ausgesetzten Hängen, etwa 100 bis 150 mm Niederschlag erwartet. An bestimmten Orten, insbesondere im Westen, kann in 48 Stunden so viel Regen fallen wie normalerweise in einem ganzen Monat. An den Nordhängen der Zentral- und Ostalpen werden bis Mittwochnachmittag Niederschlagsmengen von 50 bis 100 mm erwartet. Ab Mittwoch nimmt die Niederschlagsintensität ab.

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Vor allem in den West- und Nordwestalpen können mehr als 100 mm Niederschlag fallen.
Vor allem in den West- und Nordwestalpen können mehr als 100 mm Niederschlag fallen. © wxcharts

Der anhaltende Starkregen, verstärkt durch die Schneeschmelze, erhöht die Überschwemmungsgefahr. Nach wochenlangem Starkregen ist der Boden bereits durchnässt, was die Überschwemmungsgefahr vor allem an der Alpennord- und Westseite bei den Warnstufen 3 und 4 weiter erhöht. Niederschläge und Schneeschmelze führten zuletzt gebietsweise zu erheblichen Flussanstiegen vorübergehend Gefährdungsstufe 2 erreicht. Am Dienstag wird der Genfersee voraussichtlich die Gefahrenstufe 2 erreichen.

Flüsse wie die Isere werden streng überwacht und es besteht ein hohes Risiko, dass sie über die Ufer treten. Die örtlichen Behörden gehen außerdem davon aus, dass die hohe Niederschlagsintensität und Niederschlagsanhäufung spontane Erdrutsche auslösen könnte. Oberhalb von 2000–2500 m fällt der Niederschlag als Schnee. Aufgrund der instabilen Verhältnisse besteht hier große Lawinengefahr.

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Vielerorts wird die Schneedecke deutlich dünner, schmilzt oder verliert an Qualität

Was bedeutet das für die Wintersportgebiete? Regen auf Schnee ist offensichtlich kein gutes Zeichen. Vielerorts wird die Schneedecke deutlich dünner, schmilzt und verliert an Qualität. Glücklicherweise zeigen die Wettermodelle ab Mittwoch und sicherlich auch Donnerstag eine kühlere Phase mit erneuten Schneeschauern auf der Nordseite. Ab Samstag scheint sich das Wetter mit trockenerem Wetter mehr zu stabilisieren. Es bleibt also abzuwarten, wie viel Schaden der Regen genau anrichten wird.

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