Kraftstoffpreis wegen Ölboykott wieder auf Höchststand, aber die Holländer verlassen das Auto noch nicht

Kraftstoffpreis wegen Oelboykott wieder auf Hoechststand aber die Hollaender verlassen


Menschenmassen an einer Tankstelle in der deutschen Grenzstadt Elten am Grenzübergang Beek. Die Preise an deutschen Tankstellen an der Grenze zu den Niederlanden sind am Mittwochmorgen stark gefallen.Statue Vincent Jannink / ANP

Ölboykott macht Benzin genauso teuer wie Verbrauchsteuersenkung

Der Ölboykott Russlands durch die Europäische Union führt zu höheren Treibstoffpreisen. Der Verbraucherpreis für einen Liter Benzin stieg in zwei Tagen um 5,4 Cent, der stärkste Anstieg seit den Anfängen der russischen Invasion.

Der Preis für einen Liter 95 Euro lag am Mittwoch bei 2,44 Euro, fast so viel wie vor der Verbrauchsteuersenkung Anfang April und ein Viertel mehr als vor dem Einmarsch. Diesel ist auch teurer, obwohl dieser Preis in den letzten Wochen stabiler schien. „Diesel wird hauptsächlich vom Transportsektor verwendet, daher ist die Nachfrage während der Coronazeit ziemlich konstant geblieben“, sagt Paul van Selms vom Vergleichsportal United Consumers. „Die Nachfrage nach Benzin ist gestiegen.“

Nur die Norweger und Dänen zahlen mehr für einen Liter Benzin. Seit Mittwoch wird das Tanken in Deutschland durch eine Steuerermäßigung von 30 Cent für Benzin und 14 Cent für Diesel noch günstiger. Am Mittwochmorgen war ein Liter Benzin in Deutschland zeitweise 40 Cent billiger als in den Niederlanden.

Mehr Staus als vor der Pandemie, der verkehrsreichsten Woche vor Christi Himmelfahrt seit 2019

Die hohen Spritwerte scheinen für die Niederländer laut Daten von Rijkswaterstaat über Staus kein Grund zu sein, ihr Auto stehen zu lassen. Die Staustärke – Staukilometer mal Staudauer – war im April und Mai noch höher als im Vergleichszeitraum vor der Corona-Pandemie.

2019 waren nur die regnerischen Monate Oktober und November geschäftiger als im vergangenen Mai. Die Niederlande waren sich vor allem nach den Maiferien sicher: In der Woche vor Christi Himmelfahrt gab es die meisten Staus seit Anfang 2019. Es gab mehr als 4.000 Staukilometer pro Tag. In der ruhigsten Woche der letzten Jahre, um den Jahreswechsel 2020/2021, waren es 12,3 Kilometer.



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