Kommunen wollen ein Mindestalter für E-Bikes und Maßnahmen dagegen

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Ein Fahrer mit einem Fatbike am Amsterdamer Hauptbahnhof.Bild Lina Selg

Die umgerüsteten E-Bikes stellen laut Stadträten eine Gefahr auf dem Radweg dar. Das betrifft nicht nur junge Menschen auf aufgemotzten Fahrrädern, sondern auch Eltern auf elektrischen Lastenrädern und ältere Menschen auf schnellen E-Bikes. Dies schrieben die Verkehrsräte von Amsterdam und Haarlem in einem dringenden Brief, der inzwischen von 43 Gemeinden unterzeichnet wurde.

Über den Autor
Daan van Acht ist Generalreporter für de Volkskrant.

Dennoch weisen die Unterzeichner des Schreibens insbesondere auf die bei jungen Menschen sehr beliebten Fatbikes als Problemquelle hin. Es ist verboten, ein aufgemotztes Fatbike auf die Straße zu nehmen, das Aufmoppen selbst ist jedoch nicht verboten. Die Stadträte weisen darauf hin, dass spezielle Performance-Sets und Apps online stark nachgefragt werden.

Geschwindigkeit des Mopeds

Nach Angaben der Kommunen steht ein derart aufgemotztes E-Bike in puncto Geschwindigkeit einem Moped oder Roller in nichts nach. „Autofahrer, oft jünger als 16 Jahre, fahren ohne Führerschein, ohne Helm und ohne Versicherung auf dem Radweg und der Straße“, schreiben die Schöffen. „Im Falle eines Unfalls sind diese Fahrer nicht versichert. Dies birgt große (Haftungs-)Risiken für (die Eltern) dieser Jugendlichen.“

Die Verkehrsräte wollen deshalb kurzfristig ein Mindestalter für das Fahren von E-Bikes einführen. Die Gemeinden von Harbers fordern außerdem ein landesweites Verbot des Verkaufs von Sets zur Aufrüstung von Fahrrädern. „Wir fordern Sie auf, einzugreifen und ein konkretes Paket kurzfristiger Maßnahmen auszuarbeiten.“

Das Ministerium von Harbers prüft derzeit Maßnahmen zur Verhinderung der Verbreitung von E-Bikes, doch die Verfasser des Briefes geben an, dass „jetzt Maßnahmen erforderlich sind“. Den Vollzug mit neuen Rollbänken, mit denen die Polizei bald die Höchstgeschwindigkeit von E-Bikes kontrollieren kann, halten die Gemeinderäte nicht für ausreichend.

Das Fatbike ist in Großstädten – insbesondere in Amsterdam – schon seit einiger Zeit ein Diskussionsthema. Das hat die Amsterdamer Verkehrsstadträtin Melanie van der Horst letzte Woche angekündigt eine Reihe von Plänen mit dem sie dem Fatbike Einhalt gebieten will. Sie will mehr Kontrollen für aufgemotzte Fatbikes, eine Kennzeichenpflicht und ein Mindestalter. Gemeinsam mit Rotterdam, Utrecht und Den Haag prüfen wir, ob Elektrofahrzeuge wie das Fatbike vom Radweg entfernt und auf die Straße gebracht werden können.

In den Niederlanden beliebtes E-Bike

Elektrofahrräder erfreuen sich bei Niederländern großer Beliebtheit. Laut einer Studie des RIVM nutzen 30 Prozent der niederländischen Radfahrer regelmäßig ein E-Bike, Tendenz steigend. Die Folge ist, dass auch die Zahl der Unfälle rapide zunimmt. Beispielsweise starben im vergangenen Jahr achtzig E-Biker, wie das Zentralamt für Statistik feststellte.

Obwohl keine genauen Zahlen vorliegen, seien E-Biker „häufig“ in Unfälle auf Amsterdams Radwegen verwickelt, sagte Teeja Arissen von der Amsterdamer Ortsgruppe der Radfahrergewerkschaft zuvor. de Volkskrant. „Radfahrer auf einem normalen Fahrrad werden regelmäßig von hinten angefahren, weil ein E-Biker nicht stark genug bremst.“ „Wir sehen auch oft, wie jemand, der mit einem schnellen Fahrrad unterwegs ist, gegen einen Pfosten prallt oder aus der Kurve ausschert.“

Die Radfahrergewerkschaft und Stadtrat Van der Horst fordern schon seit Längerem eine Höchstgeschwindigkeit von 20 Kilometern pro Stunde für E-Bikes in Amsterdam. Mittlerweile liegt diese offiziell bei 25 Stundenkilometern, ein aufgemotztes Fatbike beispielsweise kann aber Geschwindigkeiten von 45 Stundenkilometern erreichen.



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