FNV und CNV sagen, dass viele Arbeitgeber die derzeit geltende maximale steuerfreie Kilometerpauschale von 0,19 € noch nicht zahlen. Nächstes Jahr steigt er auf 0,21 €. CNV will, dass es schnell auf 0,23 € geht, aber das Kabinett hat diesen Schritt erst jetzt für 2024 geplant. Laut Fortuin kann eine höhere Reisekostenpauschale Organisationen dabei helfen, in Zeiten eines angespannten Arbeitsmarktes Personal zu finden.
von zu Hause aus arbeiten
Auch der FNV will, dass Arbeitgeber ihre Kilometerpauschale schnell auf „mindestens 19 Cent“ erhöhen. „Und dann so schnell wie möglich mehr“, sagte eine Sprecherin. Die Gewerkschaft sieht auch mehr Heimarbeit, wo möglich, für Berufe als Lösung für hohe Kraftstoffkosten. Die CNV-Umfrage ergab, dass jeder dritte Arbeitnehmer weniger als 0,19 Cent pro Kilometer erhält.
Der durchschnittliche empfohlene Verkaufspreis für einen Liter Benzin an den fünf größten Tankstellen lag am Mittwoch bei 2.505 Euro und damit leicht über dem alten Rekord vom 10. März. Anfang April senkte das Kabinett die Verbrauchsteuern auf Benzin und Diesel für den Rest dieses Jahres, weil die Kraftstoffpreise unter anderem wegen des Krieges in der Ukraine stark gestiegen waren. Diese Kostensenkung von etwa 17 Cent pro Liter Benzin wird seit einiger Zeit durch neue Preiserhöhungen zunichte gemacht. Sprit ist zuletzt nach der europäischen Ankündigung des Boykotts von russischem Öl teurer geworden.
Mehr Öl aufpumpen
Laut Marktexperte Paul van Selms von United Consumers ist es schwierig zu sagen, wie sich der Benzinpreis in der nächsten Zeit entwickeln wird. Ihm zufolge kommt es häufig vor, dass nach Erreichen eines Gipfels der Anstieg etwas nachlässt. Auch die Entscheidung der OPEC-Staaten und ihrer Verbündeten, mehr Öl zu fördern, könnte den Markt abkühlen. In den Augen von Van Selms könnte der eskalierende Krieg in der Ukraine den Preis derweil weiter in die Höhe treiben.