Obwohl drei belgische Koproduktionen nominiert waren, ging unser Land am Samstag bei der 36. Verleihung der Europäischen Filmpreise, die dieses Jahr in Berlin stattfand, leer aus. Der große Gewinner war das französische Drama „Anatomie d’une chute“ von Justine Triet, das sechs Preise gewann.
Der Film, der im Mai in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet wurde, gewann am Samstagabend in Berlin in den Kategorien Bester europäischer Film, Beste europäische Regie, Beste europäische Drehbuchautorin, Beste Schauspielerin (Sandra Hüller) und Bester Schnitt. Das Gerichtsdrama mit den Untertönen eines Thrillers gewann außerdem den Europäischen Hochschulfilmpreis, der, wie der Name schon sagt, von Universitätsstudenten verliehen wird
„Io capitano“ des italienischen Regisseurs Matteo Garrone, eine Koproduktion von Tarantula Belgium, konnte sich seine Nominierung in den Kategorien „Bester Film“ und „Beste Regie“ nicht sichern. Der Film handelt von der Reise von Seydou und Moussa, zwei Afrikanern, die beschließen, Dakar, die Hauptstadt Senegals, nach Europa zu verlassen. Sie wandern durch die Wüste, erleben den Horror der libyschen Internierungslager und machen die gefährliche Überfahrt auf dem Seeweg.
Gleiches galt für „Green Border“ der polnischen Filmemacherin Agnieszka Hollan, der trotz dreier Nominierungen in den Kategorien Bester Film, Beste Regie und Bestes Drehbuch leer ausging. Der Film, eine Koproduktion von Beluga Tree aus Brüssel, entführt den Zuschauer an die Grenze zwischen Weißrussland und Polen. Migranten, die in die Europäische Union einreisen wollen, geraten in eine beispiellose geopolitische Krise.
Der französisch-belgische Film „Vincent doit mourir“ des französischen Regisseurs Stéphan Castang war im Rennen um den Preis für die europäische Entdeckung des Jahres, musste aber ebenfalls den Kürzeren ziehen. In dem satirischen Thriller, der von GapBusters aus Lüttich koproduziert wurde, muss Protagonist Vincent Borel plötzlich fliehen, weil seine Entourage ihn, mit Ausnahme einer Kellnerin, töten will.
Mit den European Film Awards, die seit 1988 von der European Film Academy organisiert werden, werden die besten Filme der europäischen Filmbranche ausgezeichnet.
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