Die Haushaltszahlen der Region Brüssel sind dramatisch, da muss gespart werden. Auch Beamte müssen ihren Beitrag leisten. Deshalb sei der Familientag der Brüsseler Steuerfahnder ins Disneyland Paris aus „budgetären Gründen“ abgesagt worden. Das schreibt die Wirtschaftszeitung L’Echo. Mehr als 100.000 Euro hätte der Familientag für die Transport- und Eintrittsgelder von mehr als 600 Erwachsenen und 140 Kindern gekostet.
Die Leitung der Brüsseler Finanzverwaltung versuchte vergeblich, den Vorfall zu verteidigen. Die Kosten würden demnach so hoch ausfallen, weil der Personalbestand in der Verwaltung aufgestockt und auch die Eintrittspreise für den Freizeitpark erhöht worden seien. Das Budget – doppelt dieselbe Veranstaltung im Jahr 2020 – wäre auch gerechtfertigt, heißt es, weil in der Corona-Krise Familientage verloren gegangen seien. Und das zehnjährige Jubiläum ihrer Amtszeit soll sich auch „ein bisschen was verdienen“.
Doch diese Argumente konnten die Finanzinspektion nicht überzeugen. Die Brüsseler Verwaltung wurde angewiesen, 20 Millionen Euro einzusparen. Außerdem sei keine öffentliche Ausschreibung durchgeführt und keine andere – weniger teure – Option geprüft worden, bedauert die Aufsichtsbehörde. An Vergnügungsparks mangelt es in unserem Land jedoch nicht.