Kapitalismus versus Sozialismus in der Debatte um die ungesunde Ernährung armer Menschen

Von der Hazes Krokette bis zur Vorfuehrung auf der A12 Der
Max Pam

Zu meiner Überraschung geschah es letzte Woche. Ich fühlte mich schwach, machte einen Selbsttest und verdammt, zwei große fette Linien tauchten auf: Corona. Ich habe nicht damit gerechnet. Zwei Jahre lang bin ich zwischendrin überall hingelaufen, aber jetzt hatte ich es trotzdem. Ich hatte brav alle Impfungen eingesammelt und obendrein noch eine Grippeschutzimpfung bekommen, aber jetzt saß ich mit einem Glas Wasser und einer Aspirin auf der Bettkante. Körper, was machst du mit mir?

Glücklicherweise stellte sich heraus, dass es in Ordnung war. Nach zwei Tagen erholte ich mich, zweifellos wäre es ohne diese Spritzen viel schlimmer gewesen. Inzwischen hat mein Körper sogar die Botschaft an meine Stimmung weitergegeben, dass die Signale wieder grün sein können. Hier komme ich. Guten Morgen Vietnam!

Diese beiden Zeilen machen mich nachdenklich. Es ist ungefähr zwanzig Jahre her, seit ich das letzte Mal krank war. Eine Katastrophe, eine Hirnblutung. Ich wurde aus meinem Haus geholt und als ich wenig später in den Scanner gefahren wurde, hörte ich in der Ferne einen Arzt sagen: ‚Rauchen Sie?‘

Ich dachte, mein Arbeitsleben sei vorbei, aber selbst dann rappelte ich mich auf wie ein unaufhaltsamer kleiner Taucher. Billardspieler wissen, wovon ich spreche. Den Mann mit der Sense konnte ich damals abwenden, jetzt bleibt nur noch der Mann mit der Sanduhr.

Seitdem war ich, soweit ich mich erinnere, nicht mehr krank. Von diesem Moment an begann ich anders zu leben. Ich habe trotzdem mit dem Rauchen aufgehört und Alkohol so weit wie möglich auf Distanz gehalten. Ich aß wenig Fleisch und viel Fisch. Zur Überraschung meiner Kinder habe ich manchmal vegetarisch bestellt und nach Hause gestellt – oh, so gesund! – Rosenkohl auf dem Tisch. Das Nachtleben wurde zum Morgenleben. Ich trank immer nur Dosen von klassischem Coca-Cola.

Zweifellos hat das alles geholfen. Laut dem großen Schriftsteller Jonathan Swift heißen die besten Ärzte der Welt: Doctor Moderate, Doctor Easy und Doctor Merry. Kaum im Weg zu stehen, aber wenn Sie konsequent den Ratschlägen und Empfehlungen dieser Ärzte folgen, landen Sie automatisch in der Partnerschaft von Dokter Oersaai. Willst du das?

Ich meine: Bewegung muss sein, das habe ich gleich nach meiner Hirnblutung gehört, aber der Biologe Midas Dekkers hat mal ausgerechnet, dass man ein ganzes Jahr Sport machen müsste, um ein Jahr seines Lebens zu gewinnen. Zu meinem Schlaganfall Ich hatte ein steifes linkes Bein. Das kann man mit täglichem Training auf so einem Fahrradpedal loswerden, aber ich kenne nichts nervigeres als so etwas in einem Fitnessstudio machen zu müssen, wo man sich auf einer großen Leinwand ein Tennismatch in Connecticut anschauen muss die selbe Zeit.

Übrigens hat Midas Dekkers auch Loblieder auf das braune Café gesungen, das leider vom Verschwinden bedroht ist, aber davon abgesehen.

In de Volkskrant Über die ungesunde Ernährung armer Menschen tobt eine hitzige Debatte. Sie würden ihren Kindern eher Pizza, Pfannkuchen und Cola geben als saisonales Gemüse, Milch und Wasser. Warum übernehmen sie keine Verantwortung?

Manche sagen, dies sei eine zynische Frage. Sie glauben, dass die Regierung mit einer Zuckersteuer und anderen, noch weitreichenderen Maßnahmen eingreifen sollte. Sogar grundlegende (soziale) Rechte werden geltend gemacht. Ich glaube, davon hat man heute schon Hunderte, obwohl die Gesellschaft da nicht ehrlicher geworden ist.

Tatsächlich haben wir es hier mit dem klassischen Gegensatz zwischen Kapitalismus und Sozialismus zu tun, wie er bereits Ende des 19. Jahrhunderts bestand. Der Arbeiter ging dann mit seinem Lohnpaket direkt ins Café, wo Mutter händeringend sang: „Ach, lieber Vater, trink nicht mehr.“

Aus meiner eigenen Kindheit erinnere ich mich, dass in der Grundschule ein Azubi der Abstinenzler-Union vorbeikam, um uns Kindern die Schrecken des Alkohols beizubringen. Wer versprach, bis 18 nicht zu trinken, bekam ein Diplom. Manche Eltern stellen ein Fahrrad darauf. Alle Kinder versprachen es, aber nur wenige hielten dieses Versprechen. Ich vermute, dass heute dasselbe passieren würde, selbst wenn Sie Grundschulkindern eines dieser VanMoof-Rennmonster in Aussicht stellen würden.

Kapitalismus und Sozialismus haben das Problem in gegenseitiger Kooperation und Opposition bewältigt. Die Arbeiter bekamen genug Geld, um ihre Sorgen nicht wegsaufen zu müssen. Neben einem Bier konnten sie auch ein Fußballticket kaufen. Der Steak-Sozialismus war auf dem Vormarsch. Gleichzeitig wuchsen Heineken und Lucas Bols zu internationalen Unternehmen heran.

Ob es wieder so wird, bleibt abzuwarten. Es bleibt ein Dilemma. Wenn Sie es für zynisch halten, gesunde Ernährung der eigenen Verantwortung zu überlassen, müssen Sie auch zynisch genug sein wollen, Menschen ihrer eigenen Verantwortung zu entziehen.



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