Die Spannungen zwischen Kanada und Indien haben seit letztem Monat wegen der Ermordung des kanadischen Sikh Hardeep Singh Nijjar stark zugenommen. Der kanadische Premierminister Justin Trudeau bat die indische Regierung um Aufklärung über eine mögliche Beteiligung an diesem Mord auf kanadischem Boden. Neu-Delhi reagierte wütend. Es bezeichnete die Vorwürfe als „absurd“.
Als Folge des Streits hatte Indien Kanada zuvor gebeten, seine diplomatische Präsenz im Land zu reduzieren. In einer Antwort am Donnerstag bezeichnete die kanadische Außenministerin Melanie Joly die indische Bedrohung als unvernünftig, beispiellos und als Verstoß gegen das Wiener Übereinkommen über diplomatische Beziehungen. Auch Indien stellt seit Ende September keine Visa mehr für Kanadier aus.
Der ermordete Nijjar, der für einen unabhängigen Staat für Sikhs aus Kanada kämpfte, wurde in Indien wegen Terrorismus und Mordkomplotts gesucht.