Kabinettskürzungen in Schiphol: Flughafen muss um 10 Prozent schrumpfen, hauptsächlich um Belästigungen zu begrenzen

Kabinettskuerzungen in Schiphol Flughafen muss um 10 Prozent schrumpfen hauptsaechlich


Mark Harbers, Minister für Infrastruktur und Wasserwirtschaft.Bild ANP

Das bestätigten Insider am Binnenhof am Donnerstag Berichterstattung von De Telegraaf dass die Regierung eingreifen will jetzt kämpft Schiphol mit einem Cocktail von Problemen† Der Flughafen stößt nicht nur zu viel Stickstoff aus, sondern produziert auch zu viel Feinstaub und zu viel Lärmbelästigung. Die Belästigung der Anwohner wäre der Hauptgrund dafür, dass der Flughafen die Zahl der Flüge deutlich kürzen muss.

Dieses Ärgernis hat jahrelang zu einer langen Reihe von Klagen geführt. Der zuständige Infrastrukturminister Harbers ist mittlerweile an einem Punkt angelangt, an dem er Schrumpfung als einzigen Ausweg sieht. Die derzeitige Zahl von 500.000 genehmigten Flugbewegungen pro Jahr soll auf 450.000 und möglicherweise noch weniger reduziert werden.

Naturschutz in Gefahr

Ende 2021 war bereits durchgesickert, dass die Vorgängerregierung sehr besorgt über die jüngsten Stickstoffberechnungen rund um Schiphol war. Laut einer vertraulichen Rechtsberatung des Kabinetts wird der Flughafen ohne drastische Maßnahmen nicht für die erforderliche Naturgenehmigung in Frage kommen.

Eine solche Genehmigung ist seit 2019 nicht mehr verfügbar, was bedeutet, dass Schiphol tatsächlich illegal operiert. Um die derzeit 500.000 Starts und Landungen pro Jahr zu ermöglichen, müsste die Regierung stickstoffsparende Maßnahmen im Umfeld des Flughafens ergreifen.

Dann müsste zum Beispiel das Tempolimit auf den Autobahnen rund um den Flughafen auf 80 Stundenkilometer gesenkt werden. Eine weitere Möglichkeit, zusätzlichen Stickstoffraum zu schaffen, ist der gezielte Zukauf von Viehbetrieben in der Umgebung. Ohne solche Maßnahmen müsste die maximale Zahl der Flüge um mindestens 6, vielleicht sogar 20 Prozent sinken.

Flüge, die gestrichen werden müssen, werden kurzfristig nicht von der Verkleinerung betroffen sein. 450.000 Flugbewegungen kann Schiphol seit der Coronakrise schon lange nicht mehr bewältigen. Die langfristigen Folgen sind weitreichender: Eine Schrumpfung bedeutet das Ende der Wachstumsambitionen von Schiphol.

Die Luftfahrt ist ein schwieriges Ding für die aktuelle Regierungskoalition. Der VVD strebt im Wahlprogramm 2021 weiterhin Wachstum an und dachte bis vor Kurzem an 550 Flugbewegungen pro Jahr. Auch die CDA sieht offiziell „enormes Wachstumspotenzial“ für den Flughafen. D66 und ChristenUnie waren schon länger skeptisch und bekommen nun aufgrund der Umstände Rückenwind.



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