Kabinett ruft zur Mäßigung auf: zusätzliche Decken, kürzere Duschen und der Thermostat runter

Kabinett ruft zur Masigung auf zusatzliche Decken kurzere Duschen und


Rob Jetten, Minister für Klima und Energie.Bild ANP – Remko de Waal

Eine neue Informationskampagne soll Hausbesitzer zudem dazu animieren, ihre Immobilie besser zu dämmen und Fördermöglichkeiten zu nutzen. Die Minister Jetten (Klima und Energie) und De Jonge (Öffentlicher Wohnungsbau) werden dies heute beim Auftakt der Kampagne in Delft bekannt geben.

Über Radio, Fernsehen und Internet wird ab heute jeder aufgefordert, langsamer zu fahren, besonders beim Gas. „Es ist aus mehreren Gründen sinnvoll, Energie zu sparen. Das ist gut für den Geldbeutel, das Klima und hilft uns, unabhängiger von Gas aus Russland zu werden“, sagt Jetten.

Rasch steigende Energiepreise haben die Regierung gezwungen, alle Wirtschaftsprognosen ab Januar drastisch anzupassen. Mit einem Anstieg der Inflation auf 12 Prozent im März droht den meisten Haushalten ein historischer Kaufkraftverlust. Die Preise steigen so schnell, dass auch die Regierung aufhört, sie zu kompensieren. Letzten Monat hoffte man, dass eine Senkung der Energiesteuer und der Mehrwertsteuer auf Energie den Schmerz lindern könnte, aber am Freitag warnte Ministerpräsident Rutte, dass die Regierung nun an ihre Grenzen stoße. Wir alle werden die hohen Energiepreise gemeinsam wirklich spüren“, sagte der Ministerpräsident.

Nehmen Sie eine fünfminütige Dusche

Die Öffentlichkeitskampagne unter dem Motto „Dreh auch den Schalter um“ soll den Menschen vor allem verdeutlichen, was sie selbst tun können. Die Aktion basiert nicht auf Zwang oder Rationen, sondern auf praktischen Tipps. Rechenbeispiele sollen das Land überzeugen: Jedes Grad runter am Thermostat spart durchschnittlich 200 Euro pro Jahr. Ein durchschnittlicher Haushalt, der nicht mehr neun, sondern fünf Minuten duscht, spart 130 Euro im Jahr. Gezielteres Heizen – nur die Räume, in denen man sich gerade aufhält – summiert sich auf 550 Euro pro Jahr.

Darüber hinaus richtet das Kabinett einen „dringenden Appell“ an Unternehmen, sich zu beteiligen und bei der Beleuchtung, Heizung und Isolierung ihrer Gebäude zu sparen. Die Regierung selbst macht es vor: Die Temperatur in allen Regierungsbüros sinkt von 21 auf 19 Grad. Im Sommer wird weniger gekühlt.

Die Minister hoffen auch, dass die Gaskrise zusätzliche Aufmerksamkeit auf das aktuelle Nationale Isolierungsprogramm lenken wird. Von allen 8 Millionen Haushalten sind 1,5 Millionen schlecht isoliert. Dies muss vor 2030 gelöst werden. Auf die praktischen Möglichkeiten und die vielen Fördermöglichkeiten möchte die Aktion „Wohnheim verbessern“ hinweisen. „Wir können Menschen schnell und direkt helfen“, sagt De Jonge.



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