Kabinett kürzt Mittel für 2,2 Milliarden Euro

Kabinett kuerzt Mittel fuer 22 Milliarden Euro

Laut Quellen aus Den Haag wird dies wahrscheinlich das Ergebnis der Diskussionen über das Frühjahrsmemorandum sein. VVD, D66, CDA und CU haben in den vergangenen Wochen unter anderem über die Milliardenlöcher diskutiert, die unter anderem durch das Zinssteuerdebakel im Haushalt entstanden waren, aber auch das Kabinett zieht viel Geld. Zum Beispiel für Verteidigung, wo das gesamte Repräsentantenhaus Anfang dieses Jahres wegen des Krieges in der Ukraine und der Bedrohung durch Russland um zusätzliches Geld gebeten hat.

Dieses Geld wird kommen, Minister Ollongren (Verteidigung) soll Berichten zufolge weitere 2,4 Milliarden Euro pro Jahr erhalten. Das bedeutet, dass der Verteidigungshaushalt endlich einen großen Schritt in Richtung des NATO-Standards machen sollte, der von den Ländern verlangt, dass sie 2 Prozent ihrer Wirtschaft für die Verteidigung aufwenden.

2,2 Milliarden Sparmaßnahmen

Aber es wird auch gekürzt, obwohl die Koalition zuvor wenig Lust hatte, sich ins eigene Fleisch zu schneiden. Aber das wird jetzt passieren: 2,2 Milliarden werden im Klima- und Stickstofffonds und im Wopke/Wiebes-Fonds gekürzt. Der Klimafonds muss etwas mehr bluten als die beiden anderen Fonds.

Insider weisen darauf hin, dass die Ziele dieser Fonds unverändert bleiben, die Koalition aber prüfen wolle, ob sie nun auch mit weniger Geld zu erreichen seien. Eine Quelle weist zudem darauf hin, dass es fraglich sei, ob angesichts des gravierenden Mangels auf dem Arbeitsmarkt das restliche Geld ausgegeben werden könne.

Mindestlohn

Um die Kaufkraft der unteren Einkommen im nächsten Jahr zusätzlich zu stärken, will die Koalition auch den Mindestlohn schneller anheben. Der Koalitionsvertrag sah bereits eine Anhebung des Mindestlohns um 7,5 Prozent vor, der erste Schritt soll aber erst zum 1. Januar 2024 erfolgen.

Daran wird jetzt früher gearbeitet: 2023 soll der Mindestlohn dann um 2,5 Prozent steigen. In den Jahren 2024 und 2025 wird daher der gleiche Schritt gemacht, insgesamt bleibt die Lohnerhöhung also bei 7,5 Prozent.

Koalition und Kabinett haben das Frühjahrsmemorandum in den vergangenen Wochen ausführlich diskutiert. Auch Ministerpräsident Rutte und Minister Kaag (Finanzen) suchten Unterstützung bei der Opposition, bekamen aber meist sehr teure Forderungen und kamen mit leeren Händen zurück. In dieser Woche hat die Koalition deshalb ein Paket in den eigenen Reihen ausgearbeitet, dem am Donnerstag und Freitag in Koalition und Kabinett der letzte Schlag versetzt werden muss.



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