Sobald die Spiele mit der italienischen Sportjustiz archiviert sind, bleibt die mit der ordentlichen Justiz für 12 Verdächtige plus Verein bestehen: nächste Anhörung am 26. Oktober, aber verknüpft mit dem zwischenzeitlich erwarteten Urteil zur territorialen Zuständigkeit
Mit der 718.000-Euro-Strafe für die „Gehaltslinie“ zu den 10 Strafpunkten für die „Kapitalgewinnlinie“ ist die Linie der italienischen Sportjustiz erschöpft, doch die offenen Fronten für Juventus lichten sich. Natürlich gibt es noch die laufenden Ermittlungen der UEFA, deren Urteil im Juni erwartet wird, aber im Hintergrund findet auch das längste Spiel statt, nämlich das vor Gericht, bei dem es um die Entwicklungen an der strafrechtlichen Front der Prisma-Ermittlungen geht, die das betreffen Juventus, aber vor allem seine ehemaligen Manager.
DIE BETEILIGTEN MENSCHEN
—
Zusammenfassung der vorherigen Episoden: Am 24. Oktober teilte die Staatsanwaltschaft Turin den Abschluss der Ermittlungen gegen Juventus und 15 Verdächtige, darunter die Führungsspitze des Juventus-Klubs, mit. Eine Arbeit, die am 1. Dezember dazu führte, dass Anklage gegen den Verein als juristische Person und gegen 12 Manager erhoben wurde: Andrea Agnelli, Pavel Nedved, Fabio Paratici, Marco Re, Stefano Bertola, Stefano Cerrato, Cesare Gabasio, Maurizio Arrivabene, Francesco Roncaglio , Enrico Vellano, Stefania Boschetti und Roberto Grossi. Aus der ersten Liste der Verdächtigen gingen hingegen die ehemaligen Revisionsratsmitglieder Silvia Lirici, Nicoletta Paracchini und Paolo Piccatti hervor.
DIE VORVERHÖRUNG
—
In der für den 27. März angesetzten Vorverhandlung gab der Ermittlungsrichter Marco Picco den Anträgen auf Vorladung wegen zivilrechtlicher Haftung statt und vertagte die Verhandlung auf den 10. Mai. Als der Richter Consob, Codacons, Movimento Consumatori und den libyschen Fonds Lafico als Zivilparteien zuließ. Die Anhörung im Mai endete mit einer neuen Aktualisierung, die für den nächsten 26. Oktober geplant ist, in Erwartung der Entscheidung über die örtliche Zuständigkeit, die der Untersuchungsrichter an das Kassationsgericht zurückschickte.
TERRITORIALE KOMPETENZ
—
Tatsächlich beantragte die Verteidigung sofort die Verlegung des Verfahrens mit der Begründung, dass die Stadt, in der sich die strittigen Ereignisse ereignet hätten (in diesem Fall das schwerste Vergehen, die Marktmanipulation), und daher das zuständige Gericht sei, nicht Turin, sondern Mailand als Sitz der Börse oder alternativ Rom, wo sich die für die Kommunikation verwendeten Server befinden. Bei Bewegung fangen wir woanders wieder von vorne an. Ohne sich zu bewegen, wird die Vorverhandlung am 26. Oktober fortgesetzt, um zu entscheiden, ob, gegen wen, vor Gericht gestellt wird und ob jemand alternative Riten wählen wird. Inzwischen liegt der Ball in der Kassation.
31. Mai 2023 (Änderung 31. Mai 2023 | 14:59 Uhr)
© REPRODUKTION VORBEHALTEN