Judokas fühlen sich nach überraschender Ankündigung unter Druck gesetzt

Judokas fuehlen sich nach ueberraschender Ankuendigung unter Druck gesetzt

Zunächst wurde ihnen mitgeteilt, dass trotz heftiger Diskussionen die vieldiskutierten russischen Judokas immer noch am Grand Slam der Mongolei teilnehmen können, dann aber unter der Flagge der International Judo Federation (IJF). Die ukrainischen Judokas haben sich deshalb abgemeldet, woraufhin die IJF in bemerkenswerter Weise gehandelt hat. Kurz vor Beginn der Veranstaltung informierte der Weltverband die teilnehmenden Judokas darüber, dass, wenn jemand beschließt, sich mit der Ukraine zu solidarisieren, indem er nicht gegen einen Russen kämpft, sein oder ihr gesamtes Land sofort disqualifiziert wird. Dadurch fühlen sich die Judokas sehr unter Druck gesetzt.

„Judo ist ein Einzelsport, bei dem mittlerweile ein ganzes Team von einem Einzelnen überlistet werden kann“

„Ich denke, es ist ein sehr schwieriges Thema, dass die Teilnahme der Russen auf Kosten der ukrainischen Judokas geht. Auch weil dies bereits der Beginn der Olympiaqualifikation ist“, sagt Ex-Weltmeister Noël van ‚t End, der ebenfalls in der Mongolei ist. „Ich finde das Timing und die Entscheidungen der IJF ziemlich bemerkenswert. Und dass sie mich und alle anderen Judokas so unter Druck setzen, ist sehr schwer für mich. Ich will mich auf meine Aufgabe konzentrieren: eine Medaille gewinnen. Nicht in politischen Angelegenheiten.“

Gijs Ronnes, Direktor für Spitzensport bei Judo Bond Nederland, stimmt Van ‚t End zu. „Wir denken, dass diese Maßnahme wirklich zu weit geht“, sagte Ronnes. „Judo ist ein Einzelsport, bei dem mittlerweile ein ganzes Team von einem Einzelnen überlistet werden kann. Dies führt dazu, dass die Judokas in ihren Entscheidungen schwer belastet werden. Das darf nicht sein.“

Seitens TeamNL stehen neben Van ‚t End auch Roy Meyer, Jur Spijkers und Frank de Wit auf der Teilnehmerliste in der Mongolei. Die IJF hat noch nicht auf die Aufregung reagiert.

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