Journalist nach Suizid: Redaktion verliert Vertrauen in RTBF-Management

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Die Redaktion (SJD) des französischsprachigen öffentlich-rechtlichen Senders RTBF hat nach einer Abstimmung vom Mittwoch das Vertrauen in die Geschäftsführung verloren. Die auf alle Nachrichtenberufe erweiterte Mitgliederversammlung hat sich einstimmig (bei vier Enthaltungen) für „die Notwendigkeit ausgesprochen, unverzüglich ein Verfahren zur Durchführung einer Prüfung der Arbeitsweise von RTBF einzuleiten“. Dies teilt die Redaktion in einem Schreiben an die Geschäftsführung mit.

Dennoch waren mehrere Mitglieder der Versammlung der Meinung, dass das Vertrauen wiederhergestellt werden könnte, wenn die Organisation der Redaktionsarbeit wirklich verbessert werden könnte.

Die Geschäftsführung von RTBF bekräftigte gegenüber der Belga-Presseagentur „ihre Bereitschaft zum Dialog, denn nur so können Fortschritte erzielt und schnell die notwendigen Maßnahmen ergriffen werden, um die Probleme in der Arbeitsorganisation anzugehen“. Diese Maßnahmen sollten dem „kollektiven und individuellen Wohlergehen aller Dienste“ zugute kommen, sagen Jean-Paul Philippot, Generaldirektor von RTBF, und Mitglieder des Exekutivkomitees.

Es ist die zweite Krisensitzung der Redaktion seit dem Selbstmord des Journalisten Alain Dremière im Februar. Sein Tod löste in den Medien eine Debatte über Arbeitsbedingungen und Managementpraktiken aus. Die Redaktion gibt an, „seit Jahren Alarm gegen die Malaise in der Redaktion geschlagen zu haben“, ohne Ergebnis.

Die Gewerkschaften wiederum baten Kultur- und Medienministerin Bénédicte Linard am Donnerstag um eine externe Prüfung der Funktionsweise des öffentlichen Unternehmens.

Jeder, der Fragen zum Thema Suizid hat, kann auf www.zelfmoord1813.be surfen oder 1813 anrufen.



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