Jesse Klaver schlägt bei den nächsten Wahlen ein gemeinsames Programm mit der PvdA vor

Jesse Klaver schlaegt bei den naechsten Wahlen ein gemeinsames Programm


Jesse Klaver bereitet sich unter den wachsamen Augen der ehemaligen Vorsitzenden der Societeit de Witte auf die Kerdijk-Vorlesung in der Societeit de Witte in Den Haag vor.Statue Freek van den Bergh

„Die Zeit ist reif für eine linke Umgruppierung“, sagte Klaver am Freitagabend in der Kerdijk-Vorlesung, benannt nach dem prominenten liberal-progressiven Politiker Arnold Kerdijk (1846-1905). „Ein Neuanfang, das Versprechen einer linken Zusammenarbeit (…) Ich denke, dass die Zusammenarbeit zwischen der Labour Party und GroenLinks in eine wichtige nächste Phase eintreten muss. Dass wir die teure Pflicht haben, den Wählern eine Alternative zu präsentieren. Und das geht nur gemeinsam, wenn wir uns grundlegend füreinander einsetzen.“

Wie genau diese programmatische Zusammenarbeit umgesetzt werden soll, will er noch nicht sagen. „Das kann“, so Klaver in einer Erläuterung, „ein Sattelauflieger mit wenigen Gemeinsamkeiten, eine Reihe von Grundsätzen oder ein komplettes gemeinsames Programm sein. Darum geht es bei den Partys.‘ Das gilt für ihn auch für die Frage, ob es eine einheitliche Kandidatenliste geben soll. „Es muss jetzt um den Inhalt gehen, aber die Form kommt später.“

Als wolle er das widerspenstige, stählerne Gerüst der PvdA besänftigen, zitierte er in seinem Vortrag gerne Joop den Uyl, PvdA-Führer von 1966 bis 1986. „Alle linksprogressiven Kräfte werden sich der Entwicklung der Abkehr widersetzen müssen aus der Politik. Denn dann fällt „das Steuerrad der Gesellschaft“, wie er es schön formulierte, in die Hände einer kleinen Gruppe mächtiger Leute.“

Klaver fordert alle innerhalb der PvdA und GroenLinks auf, „nicht blind auf den Narzissmus des kleinen Unterschieds zu starren“. Mit anderen Worten: „Das Gemeinsame ist um ein Vielfaches größer als das, worüber wir unterschiedlich denken.“

Damit heizt Klaver die anhaltende Diskussion über eine enge Zusammenarbeit der beiden Linksparteien an. Die Linke – SP, PvdA, GroenLinks – kam bei den Wahlen zum Abgeordnetenhaus im vergangenen Jahr so ​​klein wie nie zuvor heraus. Zuvor hatte Klaver die Linksparteien plus D66 erfolglos zur Zusammenarbeit aufgerufen.

Brücke zu weit

PvdA und GroenLinks haben bei der Bildung des Kabinetts zusammengearbeitet und Anfang dieses Jahres beschlossen, gemeinsam an den Senatswahlen im nächsten Frühjahr teilzunehmen. Eine gemeinsame Liste erwies sich vor allem für die PvdA als zu weit gegriffen. In diesem Spiel müssen zuerst die Regeln geändert werden. Einige Mitglieder befürchten, dass sich die Partei zu sehr von der traditionellen Wählerschaft der Arbeiterklasse entfremdet und von einer progressiven GroenLinks-Elite überflügelt wird.

Der Kongress von PvdA und GroenLinks beschloss jedoch, die Fraktionen nach den Wahlen zum Senat zusammenzulegen. Der Grundgedanke ist, dass sie ohne allzu große Probleme getrennt weitermachen können, wenn die Zusammenarbeit nicht so verläuft, wie sie es sich vorgestellt haben.

Klaver denkt nun lieber ein paar Schritte weiter und will auch bei den nächsten Bundestagswahlen (spätestens 2025) zusammenarbeiten. Große Teile der Anhänger beider Parteien scheinen eine engere Zusammenarbeit zu befürworten. Auch in Umfragen schneidet ein solcher linker Block gut ab. Die Forschungsagentur I&O Research ist der Meinung, dass eine Fusionspartei eine große Rekrutierungskraft hat, sodass die neue Einheit größer ist als die Summe der Sitze beider Parteien.

Die Fraktionen arbeiten bereits im Abgeordnetenhaus eng zusammen. Zum Beispiel haben sie am Budgettag gemeinsam einen Gegenhaushalt erstellt und in diesem Frühjahr den Vorschlag für eine „Energieobergrenze“ auf den Weg gebracht. Im August folgte ein detaillierter Vorschlag, der vom Kabinett weitgehend angenommen wurde.

Anfang nächsten Jahres prüft die PvdA eine Satzungsänderung, die eine gemeinsame Wählerliste ermöglicht. Clover ist dem jetzt klar voraus. „Der Wähler hat Anspruch auf eine wesentliche Alternative in dieser fragmentierten politischen Landschaft. Das müssen wir bieten.“



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