Jan Klijnjan hatte kleine Füße, aber er konnte sehr hart damit schießen

Jan Klijnjan hatte kleine Fuesse aber er konnte sehr hart


Bildarchiv DFC

Jan Klijnjan hatte kleine Füße, aber er konnte sehr hart damit schießen. Torhüter Dick van de Starre schrieb nach Klijnjans Tod, dass er spontan wunde Hände bekommen habe, wenn er an die Schüsse zurückdenke Der Kanon, wie Klijnjans Spitzname lautete.

1967 schaffte es der DFC-Angreifer als erster Fußballer aus der ersten Liga in die niederländische Nationalmannschaft. Er hat elf Mal für die Orange-Mannschaft gespielt, aber laut seinem damaligen Trainer Piet de Visser hätten das noch viel mehr Länderspiele werden sollen. „Nach Johan Cruijff und Willy van der Kuylen war Jan Klijnjan der beste offensive Mittelfeldspieler, den die Niederlande je gekannt haben“, sagt er. „Großartiger Spieler, aber auch ein böser Junge.“

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1970, Niederlande-Jugoslawien.  Jan Klijnjan sitzt weit links mit Ball.  Bildarchiv DFC

1970, Niederlande-Jugoslawien. Jan Klijnjan sitzt weit links mit Ball.Bildarchiv DFC

Klijnjan wurde am 26. Februar 1945 in Papendrecht geboren. Sein Vater war als Schiffsbauer in Deutschland angestellt, so dass er seinen Sohn erst nach dem Krieg zum ersten Mal sah. Die Familie zog nach Alblasserdam, wo ihr Haus während der Flutkatastrophe von 1953 vollständig weggeschwemmt wurde. In Dordrecht, ihrer neuen Heimatstadt, wurde Jan 1955 Mitglied des DFC.

Sein Debüt im Stammkader im Alter von 17 Jahren war unvergesslich. Er erzielte einen Hattrick gegen Wilhelmina (0:3-Sieg). Ein neuer Stern sei entdeckt worden, schrieb Der Bewohner von Dordrecht.

Sein Stern ging jedoch nicht auf. Der Vorstand von Ajax lud ihn 1964 ein für eine Einführung. Doch auf dem Weg nach Amsterdam hatte er einen Zusammenstoß, die Hauptstadt wurde nie erreicht. „Und es war nicht einfach, damals zurückzurufen. Die haben bei Ajax wohl gedacht: Scheinbar macht er keinen Sinn, wir nehmen einen anderen“, sagt DFC-Archivar Arie Heijstek.

Klijnjan blieb weitere vier Jahre beim DFC und ging 1968 zu Sparta. Falsche Wahl, gab er später zu. Der Club spielte kaum um die Preise. Nach fünf Jahren wurde er von Sparta für 250.000 Gulden an den französischen FC Sochaux verkauft.

Obwohl Sochaux kein Überflieger im französischen Fußball war, war es die beste Zeit seiner Karriere. In der ostfranzösischen Stadt wurde er zum Lokalstar. Als seine Schwester Tiny zu Besuch kam, wusste sie nicht, was sie sah. „Eine riesige Villa. Vor der Tür standen zwei Peugeots. Ein großes für sich selbst, ein kleines für seine Frau.“

Der französische Traum dauerte drei Jahre. Danach endete eine Rückkehr nach Dordrecht enttäuschend, weil der FC mit finanziellen Problemen zu kämpfen hatte. Auch die Gründung eines Sportgeschäfts nach seiner Karriere war kein großer Erfolg. Nachdem Klijnjan sein Geschäft schließen musste, konnte er in einer Sporthalle in Papendrecht arbeiten. Während dieser Zeit erlitt er einen Hirninfarkt.

Er wurde auf einer Seite gelähmt und konnte nur schwer gehen. Tatsächlich sei er danach nie richtig glücklich geworden, sagt Heijstek, auch weil er nach seiner Scheidung keinen Kontakt mehr zu seinen Kindern hatte. „Er zog sich zurück und lebte ein langweiliges, ungesundes Leben. Viel geraucht, dass du dachtest: Ist das okay?‘ Nach 2012 kam es nach einer Hüftoperation zu Komplikationen und Klijnjan landete im Rollstuhl.

So lange es ging, besuchte er immer noch treu das Wiedersehen des FC Sochaux, des Clubs, der seinem Star von einst ausnahmslos ein Hotel vermittelte. Das waren Momente, in denen er kurz auflebte.

Am 15. Juni war es still Der Kanon bis in alle Ewigkeit. Piet de Visser bemerkte, dass seinem Tod wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde, „und das ist nicht richtig“. Schon allein wegen seiner grandiosen Tritttechnik mit diesen kleinen Füßen. „Als er um eine Ecke bog, rief ich: Kannst du auch aufs Tor gehen, Jan? Er hat in einer Saison fünf Tore erzielt. Ich habe danach nie wieder jemanden gesehen, der das getan hat.



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