Jambon: „Wir werden mit diesem Vlaams Belang nicht zusammenarbeiten“

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Jan Jambon mag eine Zusammenarbeit „mit diesem Vlaams Belang“ nicht. Dies machte der flämische Premierminister in den VTM News deutlich. „Es ist sehr schwierig, mit dem politischen Personal zu arbeiten, das im Moment dort ist. Also werden wir das nicht tun. Der Ball liegt bei Vlaams Belang, um sich normal zu verhalten.“

Beide Parteien sehen auch eine ganz andere Zukunft für Flandern. Vlaams Belang hat sich voll und ganz der Unabhängigkeit verschrieben. Der Konföderalismus, für den die N-VA steht, wurde vom Vorsitzenden Tom Van Grieken als politische Lüge bezeichnet.

„Das ist natürlich Oppositionssprache“, sagt Jambon. „Jede Meinungsumfrage zeigt, dass es große Unterstützung dafür gibt, mehr Befugnisse von der belgischen auf die flämische Ebene zu übertragen. Vorschläge, noch weiter zu gehen, stießen jedoch auf deutlich weniger Begeisterung. Wenn die Wahlergebnisse zeigen, dass die Flamen diesen Schritt gehen wollen, ist es in einer Demokratie eine Wahl, dass die andere Seite des Landes dies berücksichtigt. Das muss aber am Verhandlungstisch diskutiert werden, das werden wir nicht einseitig durchsetzen können.“

Bezahlter Urlaubstag

In Brüssel wurde beschlossen, den 8. Mai, das Fest der Region Brüssel-Hauptstadt, zu einem bezahlten Feiertag zu machen. Und in Flandern? „Von mir aus kann hier mit dem 11. Juli dasselbe passieren“, antwortet Jambon. „Aber es ist der Landesbetriebsrat und damit die Bundesregierung, die entscheidet. Es gibt jedoch einfache Lösungen. Jedes Jahr gibt es zehn bezahlte Feiertage, von denen einige auf einen Samstag oder Sonntag fallen. Sie könnten einen von ihnen für den 11. Juli eintauschen. Die Bundesregierung hat jetzt unsere Position dazu abgefragt, vielleicht bewegt sich also etwas. Es wäre toll, wenn wir nächstes Jahr den 11. Juli als bezahlten Feiertag feiern könnten.“

Doppelte Nachricht

Jambon gab auch einen Vorgeschmack auf die Rede, die er heute Abend anlässlich des flämischen Feiertags in Kortrijk halten wird. „Die Botschaft wird zweierlei sein. Wir möchten die Flamen bitten, etwas mehr Selbstvertrauen und Vertrauen in die Zukunft zu haben. Gleichzeitig sind wir jedoch immer noch durch den Mangel an Selbstverwaltung eingeschränkt. Wichtige Befugnisse liegen teils in Flandern, teils auf föderaler Ebene. Die jüngere Vergangenheit hat gezeigt, dass das nicht funktioniert.“

Als Beispiel nannte der Ministerpräsident den Arbeitsmarkt. „Wir teilen das gleiche Ziel, nämlich eine Beschäftigungsquote von 80 Prozent. Allerdings sind der flämische und der wallonische Arbeitsmarkt so unterschiedlich, dass man nicht die gleiche Politik auf sie anwenden kann.“

Langfristig krank

Jambon wies darauf hin, dass seine Partei das Deckelgeld gerne zeitlich begrenzen möchte. „Aber im Moment gibt es dafür keine Mehrheit. Es gibt eine große Unterstützung für Menschen, die lange krank sind, aber arbeiten können, um zu arbeiten.“

„Heutzutage geht es um alles oder nichts: Wer arbeiten geht, verliert seine Sozialleistungen. Wenn Sie Ihre Leistungen behalten wollen, dürfen Sie keinen einzigen Tag arbeiten. Das ist ein sehr großes Potenzial, das so verloren geht. Es muss ein guter Ausgleich gefunden werden, zum Beispiel durch Teilzeitarbeit. Dann können Sie sich Ihre Arbeit erstatten lassen und müssen Ihren Anspruch nicht komplett verlieren. So konnten sehr viele Stellen besetzt werden“, so Jambon abschließend.



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