Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seinen Ausblick für dieses Jahr von 2,9 Prozent Wachstum im Januar auf 2,8 Prozent heute/Dienstag nach unten revidiert. Die wichtigsten Regionen wie die Eurozone könnten eine Rezession vermeiden, hieß es bei der Frühjahrstagung in Washington. Die Reduzierung mag begrenzt sein, aber der IWF ist jetzt vorsichtiger als zu Beginn dieses Jahres.
Für das kommende Jahr rechnet der Muntfonds mit einem Wirtschaftswachstum von 3 Prozent. Für unser Land erwartet der IWF in diesem Jahr ein Wachstum von 0,7 Prozent und im nächsten Jahr von 1,1 Prozent. Die Inflation scheint weltweit hartnäckiger als erwartet zu sein, befürchtet das Institut. Obwohl sich das Tempo der Preissteigerungen verlangsamt, sieht es so aus, als würde es noch lange dauern, bis die hohe Inflation wirklich eingedämmt wird. Die weltweite Inflation wird dieses Jahr 7 Prozent betragen, 0,4 Prozentpunkte höher als die Schätzung zu Beginn dieses Jahres. Die Inflation soll 2024 um weitere 4,9 Prozent steigen.
Die Kerninflation bzw. die um stark schwankende Energie- und Nahrungsmittelpreise korrigierte Inflation hat laut IWF-Chefvolkswirt Pierre-Olivier Gourinchas in vielen Ländern ihren Höhepunkt wohl noch nicht erreicht. Er weist auch darauf hin, dass die Löhne auf breiter Front immer noch langsamer steigen als die Preise.
„Wir haben es mit einer Wirtschaft zu tun, die weiterhin die verschiedenen Schocks der letzten Jahre verkraftet“, erklärt Gourinchas. „Das betrifft die Pandemie, aber auch die russische Invasion in der Ukraine. Wir treten in eine riskante Zeit ein, in der das Wirtschaftswachstum im historischen Vergleich niedrig bleibt und die finanziellen Risiken gestiegen sind.“
Risiken schwerer
Stärker wiegten die Risiken in der Bewertung, wofür der IWF unter anderem auf die finanziellen Turbulenzen durch die Pleite mehrerer amerikanischer Banken verweist. Diese Turbulenzen scheinen nun unter Kontrolle zu sein, aber der IWF ist besorgt über die möglichen Auswirkungen, wenn sich die Bedingungen erneut verschlechtern.
Hätte China seine strikte Corona-Politik nicht aufgegeben und hätte sich das indische Wachstum nicht beschleunigt, wäre das Bild für die Weltwirtschaft deutlich düsterer ausgefallen.
Für die Eurozone wird das Wachstum 0,8 Prozent betragen, erwartet der IWF. Das ist 0,1 Punkte besser als bisher erwartet. Dies ist vor allem auf das stärkere Wachstum in Spanien (1,5 Prozent) zurückzuführen. Die Kehrseite ist, dass Deutschland in einer Rezession landen könnte: Das BIP der östlichen Nachbarn könnte in diesem Jahr um 0,1 Prozent sinken, nächstes Jahr um weitere 1,1 Prozent wachsen. Damit ist Deutschland laut IWF neben Großbritannien das einzige Industrieland, das in diesem Jahr mit einer Rezession rechnen muss.
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