Ein italienischer Militärstaatsanwalt fordert, dass ein italienischer Marinekapitän, der beschuldigt wird, geheime Dokumente an Russland verkauft zu haben, lebenslang inhaftiert wird.
Walter Biot (56) wurde 2021 bei einem Treffen mit einem Mitarbeiter der russischen Botschaft auf einem Parkplatz in Rom festgenommen. Italien wies daraufhin zwei russische Diplomaten aus und beschuldigte Biot, geheime Informationen, darunter NATO-Dokumente, für 5.000 Euro weitergegeben zu haben.
Biots Anwalt bestreitet, dass sein Mandant geheime Informationen weitergegeben hat, aber ein Gericht wies diese Behauptung letztes Jahr zurück und weigerte sich, ihn bis zum Prozess freizulassen.
Geheime und vertrauliche Dokumente
In einem schriftlichen Urteil zur Untersuchungshaft im April erklärte das Gericht, Biot habe seinem russischen Kontakt eine Speicherkarte mit 181 Fotos von Dokumenten und Bildern auf seinem Computer zur Verfügung gestellt. Nach Angaben des Gerichts wurden 47 als „NATO-Geheimnis“ und 57 als „NATO-Vertraulich“ gekennzeichnet.
Videoaufnahmen zeigen, dass Biot Bilder auf dem Bildschirm seines Arbeitscomputers mit seinem Telefon fotografiert hat, sagen Staatsanwälte. Laut italienischen Medien enthalten die Dokumente Informationen über den Krieg gegen islamistische Extremisten in Libyen und Syrien.
Zum Zeitpunkt seiner Verhaftung hatte Biot den Rang eines Fregattenkapitäns inne, arbeitete jedoch im Verteidigungsministerium, wo er mit der Entwicklung der nationalen Sicherheitspolitik und der Verwaltung der Beziehungen zu Italiens Verbündeten beauftragt war.
Biots Anwalt berichtet, sein Mandant habe keine ideologischen Motive gehabt und niemals Dokumente weitergegeben, „die Italien oder andere Länder gefährden“.
„Verzweiflung“
Biots Ehefrau Claudia Carbonara sagte 2021 gegenüber italienischen Medien, ihr Mann sei „verzweifelt“. Mit seinem Monatslohn von 3000 Euro könne die Familie mit vier Kindern und zwei Hunden nicht auskommen, behauptete sie. Carbonara, ein Psychotherapeut, sagte, die Familie sei von Corona finanziell schwer getroffen worden.
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