„Italien hat die nächste G7-Präsidentschaft inne und daher ist es umso wichtiger, dass unsere Zusammenarbeit sehr eng ist.“ Im vergangenen Januar einigten sich Premierministerin Giorgia Meloni und der japanische Ministerpräsident Fumio Kishida in Rom darauf, den Status der Beziehungen zwischen den beiden Ländern zu einer strategischen Partnerschaft aufzuwerten. Heute erlebte diese Reise eine neue Etappe in einem Hotel im hochgepanzerten Hiroshima, wo ab morgen. Am 19. Mai findet der G7-Gipfel statt. Bei dem bilateralen Treffen am Vorabend der Konfrontation zwischen den ersten beiden Staats- und Regierungschefs, die die Stadt im Westen Japans erreichten, wurden die Themen besprochen, die auf der Tagesordnung des morgigen Gipfels stehen, aber auch sehr intensiv die bilateralen Beziehungen.
Einheit zu G7-Themen
„Wir sind zwei regionale Mächte, die gemeinsam mit den Staats- und Regierungschefs der G7 eine verantwortungsvolle Rolle spielen: In dieser Phase ist es wichtig, dass wir für die Sicherheit im Allgemeinen und für die wirtschaftliche Sicherheit im Besonderen zusammenarbeiten“, bemerkte Meloni. Kishida betonte die Bedeutung der vier Makrothemen des Gipfels, die die japanische Präsidentschaft für relevant hält: Aufrechterhaltung des Zusammenhalts mit China; Aufmerksamkeit für die Länder des „Globalen Südens“; Die Ukraine, die nicht nur eine europäische Angelegenheit ist; nukleare Abrüstung, ein Thema, das mit der Entscheidung, die Großen der Welt in Hiroshima zusammenzubringen, auch symbolische Bedeutung erlangte.
Tokio und Rom näher
Italienische Quellen weisen darauf hin, dass das heutige bilaterale Abkommen einen weiteren Schritt im Paradigmenwechsel in den Beziehungen zwischen Tokio und Rom darstellt. Nachdem der russisch-ukrainische Krieg die globale Geopolitik und Geoökonomie durcheinander gebracht hat, sucht Japan nach europäischen Küsten, während für Italien die Stärkung der Beziehungen zum Land der aufgehenden Sonne noch klarer Sinn macht, wenn man eine gewisse Tendenz zur Abkoppelung von China berücksichtigt.
Verteidigung
Ganz oben auf den Dossiers, an denen Italien und Japan arbeiten, steht die Verteidigung. Im industriellen Bereich sind Rom, Tokio und London im Rahmen des gemeinsamen Programms für den Bau des Tempest-Kampfflugzeugs der sechsten Generation zusammenarbeiten, es sind jedoch weitere Aktivitäten zwischen Italien und Japan im Sicherheitsbereich geplant. Zum ersten Mal ist für Oktober in Rom ein Treffen im „2+2“-Format zwischen hochrangigen Beamten der jeweiligen Verteidigungs- und Außenministerien geplant. Stärkung der industriellen Beziehungen. Dann gibt es Branchen, in denen dringend eine Abwechslung nötig ist. Im Bereich der wissenschaftlich-technischen Kooperationen und im Industriesektor sind die bilateralen Beziehungen noch im Rückstand. Im Oktober wird in Japan eine Systemmission zur Stärkung der Industriepartnerschaft stattfinden, die sich mit High-Tech-Sektoren wie Raumfahrt, grüner Energie, Wasserstoff, Pharmazeutika, Mechatronik und künstlicher Intelligenz befasst.
Mikrochip
Ein eigenes Kapitel befasst sich mit Halbleitern, einem Sektor, in dem Kishida heute besonders aktiv war: Heute Morgen versammelte er in Tokio einige der wichtigsten Weltakteure der Branche und der US-amerikanische Micron kündigte gleichzeitig eine Investition von 500 Milliarden Yen an. „Italien ist bereit, mit Japan zusammenzuarbeiten“, versicherte Meloni angeblich Kishida. Eine italienische Regierungsdelegation wird am 24. Mai in Tokio eintreffen, um das Industrieministerium und Handelsverbände zu treffen. Ziel ist es, den Grundstein für eine Zusammenarbeit zwischen dem italienischen Hub und japanischen Unternehmen zu legen.