Italien erhält die erste Tranche von 21 Milliarden Euro aus dem europäischen Corona-Wiederaufbaufonds, Belgien muss mit 5,9 Milliarden auskommen

1649856196 Italien erhaelt die erste Tranche von 21 Milliarden Euro aus.7

Am Mittwoch hat die Europäische Kommission Italien eine erste Tranche europäischer Rettungsgelder in Höhe von 21 Milliarden Euro ausgezahlt, davon 10 Milliarden an Zuschüssen und 11 Milliarden an Krediten. Insgesamt erhält Italien 191,5 Milliarden Euro, um die Wirtschaft nach Corona wieder auf Kurs zu bringen.

Zur Bewältigung der Folgen der Corona-Krise hat die Europäische Kommission im Sommer 2020 einen Corona-Wiederaufbaufonds in Höhe von 750 Milliarden Euro eingerichtet. Die Recovery and Resilience Facility (RRF) ist das Schlüsselportfolio. Darin sind mehr als 337 Milliarden Euro Subventionen und weitere 360 ​​Milliarden Euro an günstigen Krediten enthalten. Dieses Geld wird nach einem bestimmten Verteilungsschlüssel auf die EU-Staaten verteilt. Allerdings mussten die Mitgliedstaaten zunächst einen nationalen Konjunkturplan aufstellen, der ein Minimum an grünen Reformen und Investitionen beinhaltet.

Italien ist der größte Verbraucher des europäischen Wiederaufbaufonds. Das südeuropäische Land erhält 191,5 Milliarden Euro, davon 122,6 Milliarden an Krediten. Relativ gesehen – bezogen auf das BIP – bekommen nur Griechenland, Kroatien und Rumänien mehr.

Italien erhält nun eine erste Tranche von 21 Milliarden Euro, teilte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Mittwoch mit. Dieses Geld wird auf 51 Ziele verteilt, darunter die Digitalisierung von Unternehmen, die energetische Sanierung von Wohnungen und Investitionen in die Hochschulbildung.

„Gratis Mittagessen“

Für Belgien wurden etwas mehr als 5,9 Milliarden Euro an Subventionen bereitgestellt. Das sind 1,24 Prozent des BIP und mehr als in den Nachbarländern, mit Ausnahme von Frankreich. Auch Dänemark, die skandinavischen Länder, Österreich und Irland erhalten vergleichsweise weniger.

Belgien hat bereits im August eine Vorfinanzierung in Höhe von 770 Millionen Euro erhalten. Die eigentliche Auszahlung ist noch nicht erfolgt. Die endgültige Höhe wird jedenfalls erst im Juni 2022 festgelegt. Fällt das Wirtschaftswachstum stärker aus als erwartet, könnte die Summe geringer ausfallen.

Anfang dieser Woche warnte der High Council of Finance in einem Bericht, dass der europäische Konjunkturplan kein „umsonst Mittagessen“ für die Mitgliedsstaaten sei, da die von der EU eingegangenen Schulden zurückgezahlt werden müssten. Für Belgien droht diese Bilanz sogar negativ auszufallen, so dass unser Land letztlich mehr netto beisteuern muss, als es an Fördermaßnahmen erhält.



ttn-de-3

Schreibe einen Kommentar