In diesem Jahr sind bereits mehr als 100.000 Bootsflüchtlinge in Italien angekommen

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Mehr als 100.000 Menschen haben seit Jahresbeginn mit Booten die italienische Küste erreicht. Das ist mehr als das Doppelte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wie aus den jüngsten Zahlen des Innenministeriums in Rom vom Mittwoch hervorgeht.

Bis einschließlich gestern/Dienstag stand der Zähler bei insgesamt 100.938 Bootsflüchtlingen, die seit dem 1. Januar 2023 in Italien angekommen sind. Im Jahr 2022 waren es in diesem Zeitraum 48.295 Menschen. Unter den Migranten befanden sich in diesem Jahr auch zahlreiche unbegleitete Minderjährige: 10.290 um genau zu sein.

Rekordjahr?

Nach Angaben des Ministeriums handelt es sich um die höchste Zahl an Ankünften seit 2017. Wenn sich der aktuelle Trend fortsetzt, wird Italien den Wert des Rekordjahres 2016 brechen. Dann kamen mehr als 181.000 Menschen über das Mittelmeer ins Land.

Bild vom 10. August. Migranten aus Afrika auf einem kleinen Boot im Meer zwischen Tunesien und Italien. ©AFP

Im Jahr 2023 werden Guinea, die Elfenbeinküste, Ägypten und Tunesien die Hauptherkunftsländer der Bootsflüchtlinge sein.

Töten

Migranten, die aus Afrika nach Italien gelangen wollen, verlassen hauptsächlich Tunesien und Libyen. Allerdings ist die Überquerung des Mittelmeers besonders gefährlich und führt oft zu tödlichen Unfällen. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) wurden in diesem Jahr bereits 2.096 Menschen im Mittelmeer vermisst und sind möglicherweise ertrunken.

Bild vom 5. August.  Eine Rettungsaktion nach einem Schiffbruch eines Flüchtlingsbootes vor der italienischen Insel Lampedusa.
Bild vom 5. August. Eine Rettungsaktion nach einem Schiffbruch eines Flüchtlingsbootes vor der italienischen Insel Lampedusa. ©AFP

Migration ist seit vielen Jahren eines der zentralen politischen Themen in Italien. Die derzeitige rechte Regierung von Premierministerin Giorgia Meloni rief im April den Ausnahmezustand aus. Auf europäischer Ebene versucht Italien, Abkommen mit nordafrikanischen Ländern zu schließen, um die Ausfahrt von Migrantenbooten in die Europäische Union zu verhindern.

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Bild vom Februar.  Überfahrt mit Schwimmwesten am Strand von Crotone zwischen Holzwracks, nachdem ein Fischerboot voller Migranten gesunken ist.  Mehr als 70 Menschen kamen ums Leben.
Bild vom Februar. Überfahrt mit Schwimmwesten am Strand von Crotone zwischen Holzwracks, nachdem ein Fischerboot voller Migranten gesunken ist. Mehr als 70 Menschen kamen ums Leben. © Photo News



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