In der trockenen Nachrichtenlandschaft zündete eine Zeitung ein nasses Streichholz an und hoffte auf ein Feuer

In der trockenen Nachrichtenlandschaft zuendete eine Zeitung ein nasses Streichholz
Jean-Pierre Geelen

war auf Twitter ein Bild von einem Banner auf einem Ackerland. „Zu viel Natur macht Lebensmittel zu teuer“, lautete der Text. Die Begründung passte nicht mehr auf das Stück Stoff, so dass nur noch der Spaß an der Variation übrig blieb: „Zu viel Mist hat die Natur ruiniert“, „Zu wenig Sinn, ruiniert das Land“.

Das war auf der digitalen Autobahn. Glaubt man den Umfragen (das sollte man übrigens nie wieder tun), geben die Niederlande auf der physikalischen Autobahn immer noch einen Daumen nach oben, wenn sie an einem solchen Bauernschrei vorbeifahren.

In der ausgedörrten Nachrichtenlandschaft blieb es hängen ANZEIGE Montag ein nasses Streichholz anzündenin der Hoffnung auf Straßenbrand. „Experten: Ersetzen Sie einen Teil der geschützten Natur durch andere Natur, um den Landwirten zu helfen“, berichtete ein Nachrichtenartikel. Die Zeitung hatte „mehrere Experten“ gefunden, die sich dafür aussprachen, einige der Natura 2000-Schutzgebiete abzureißen, damit die Landwirte weiterhin ihren Stickstoff produzieren könnten.

Es gab genau zwei der „anderen“ Experten. Nicht gleich, auch nicht eineiige Zwillinge, also tatsächlich: verschieden.

Wir mussten „längerfristig in die Diskussion einsteigen: Welche Natur ist wesentlich?“, argumentierte „Stickstoff-Professor“ Jan Willem Erisman in einer Geschichte, die zweifellos viel nuancierter war als die ANZEIGE in wenigen Zeilen. Niemand wird am Wattenmeer zweifeln, sagte er, aber „ein kleines Gebiet in der Nähe von Deutschland, mit Arten, die jenseits der Grenze in viel größerer Zahl zu finden sind, muss man das um jeden Preis am Leben erhalten?“

Der Boden unter dem Natura 2000-Netzwerk verändert sich langsam. Pflügen Sie ein wenig mehr und das ganze Torteltuin kann für ein gekacheltes Quadrat planiert werden.

Wie hat es überhaupt angefangen? Vor 30 Jahren, als die Europäische Union alle Mitgliedstaaten dazu aufrief, Naturschutzgebiete auszuweisen, in denen besondere Wildtiere und Pflanzen geschützt werden mussten. Insgesamt sind das mehr als 750.000 Quadratkilometer, etwa 18 Prozent der gesamten EU. Zum Vergleich: Rund 40 Prozent sind landwirtschaftliche Flächen.

Ausgewiesene Gebiete bleiben grundsätzlich für immer Naturschutzgebiet, hat die EU festgelegt. Man kann sagen (wie es sich jetzt wieder anhört): das ist nicht mehr von dieser Zeit. Aber die Zerstörung einer Naturpolitik innerhalb weniger Jahrzehnte geht ziemlich schnell, besonders wenn diese Natur bereits ratlos ist. Außerdem ist der Kern des Naturschutzes, dass Sie schützen. Nicht, dass man in dreißig Jahren an den Säulen nagt (das darf nur der Biber).

Man kann sagen: Die Natur in den Niederlanden existiert nicht, sie ist nichts weiter als ein Stadtpark. Ein großer Streichelzoo. Die bekannte Briefmarke in der Größe von Bloems Zeitung. Aber es war leicht für ihn zu sagen: Der Dichter war schon einfach glücklich in der Dapperstraat.

Das ist hauptsächlich ein Drahtreifen; schlecht für die lebendige Natur. Verleugnen, das Problem loszuwerden, laut populistischem Patent. Bald wird jemand für die Abholzung aller Wälder in Europa plädieren, weil Bäume in Zeiten sommerlicher Waldbrände nicht mehr aus dieser Zeit sind.

Übrigens wächst in der Dapperstraat noch eine seltene und verwaiste Bürgersteigpflanze. Werfen Sie einen Blick auf Waarneming.nl: Eine Straße weiter war ein Naturliebhaber Sonntag einfach glücklich mit einem Kahnminierer – wer kennt ihn nicht?

Im Gezänk um Stickstoff, Bauern und Natur hört man die Naturverbände kaum. Haben Sie Angst, Mitglieder zu beleidigen, oder sind sie zu langweilig für die Medien?

Was der Natur wirklich fehlt: ein Ochsenfrosch, der abbeißt.





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