Eines meiner großen Talente im Leben ist es, sich auf Dinge zu freuen, auf die man sich nicht zu sehr freuen sollte. Man könnte sagen, dass man sich immer auf Enttäuschungen einstellt, man könnte aber auch sagen, dass man sich zumindest oft auf Dinge freut.
Der Königstag oder Königinnentag, wie ich ihn nenne, weil ich aus der Zeit komme, als wir gerade, wie es sich gehört, Wilhelminas Geburtstag feierten, ist das perfekte Beispiel dafür.
Als Kind habe ich mich darauf gefreut, viele Gulden zu verdienen und viel Schrott zu sammeln. Die vielen Gulden blieben immer aus, der Schrott kam rein, aber wie es beim Schrott so ist: Ist er erst einmal im Haus, zeigt er sein wahres Gesicht, obwohl man sich als Kind erstaunlich lange über eine Kaputte freuen kann Plattenspieler oder ein Madonna-T-Shirt mit Löchern. Ich habe ein 1 mal 1 Meter großes Gemälde einer vergilbten Meereslandschaft, das am Queen’s Day im Zimmer meiner Freundin gefunden wurde, mindestens zehn Jahre lang in Ehren gehalten, obwohl ich bereits wusste, dass es Schrott war.
Als ich aufwuchs, verlagerte sich der Fokus vom Königinnentag auf die Nacht davor, als alles passieren musste, und dann war alles: wildes Tanzen, das perfekte orangefarbene Outfit, das Finden des Glücks und die Liebe meines Lebens. All das schien mir machbar, denn die Queen’s Night war per Definition eine sehr lange Nacht – sie ging nahtlos in den Tag über, man ging von der Disco auf die Suche nach Truppe auf Teppichen. Aber bestimmte Aspekte der Nacht scheiterten jedes Jahr. Zum Beispiel die Liebe meines Lebens in einem Mob von Zehntausenden Bierwerfenden zu finden. Und das perfekte orangefarbene Outfit gibt es nicht, denn Orange ist eine schwierige Farbe.
Als Mutter bekam ich eine neue Perspektive: Jetzt wollte ich nur noch mitten am Morgen billiges Lego für meine Kinder kaufen. Es hat nie funktioniert, denn die Regel des Königs-/Königinnentags für ambitionierte Mütter lautet: Es gibt immer eine Mutter, die noch ambitionierter ist als du, und die morgens um 4 Uhr aufgestanden ist, um das Lego von dieser einen Mutter zu kaufen, die wäscht, sortiert und reinigt Lego in durchsichtigen Boxen.
Mir wurde befohlen, eine Tüte Murmeln mit kleinen Flocken zu kaufen, worüber meine Kinder sehr glücklich waren, siehe obige Kommentare über Kinder und ihre Blindheit gegenüber dem, was Müll ist.
Jetzt ist es seit zwei Jahren gar nicht mehr passiert und ich freue mich generell auf undurchdringliche Menschenmassen, den Klang einer falschen Trompete und teure, fettige Snacks. Täuschung kann es kaum noch werden, aber Täuschung hat auch viel Talent.