Herbert Diess kehrt als Vorsitzender von Infineon nach Deutschland zurück

Herbert Diess kehrt als Vorsitzender von Infineon nach Deutschland zurueck


Der Chiphersteller Infineon hat Herbert Diess zum Vorsitzenden seines Aufsichtsrats ernannt, was für den ehemaligen Volkswagen-Chef eine schnelle Rückkehr in eine große deutsche Konzernrolle bedeutet.

Infineon sagte am Freitag, dass zwei Vorstandsmitglieder, darunter der derzeitige Vorstandsvorsitzende Wolfgang Eder, bei der nächsten Abstimmung der Aktionäre am 16. Februar nicht wiedergewählt werden. Das würde Platz für Diess und den ehemaligen Siemens-Vorstand Klaus Helmrich schaffen.

„Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für Veränderungen“, sagte Eder.

Infineon, dessen größte Kunden Autohersteller sind, gehört zu den Gewinnern der weltweiten Halbleiterknappheit. Diess war im Juli auf Druck einer Gewerkschaft und Aktionäre wegen der Unternehmensstrategie aus VW gedrängt worden.

Bekannt wurde er durch Scharmützel mit dem mächtigen Betriebsrat von VW und eine starke Begeisterung für den Konkurrenten Tesla, die zum Motor für seinen Ehrgeiz wurde, den weltgrößten Autobauer in einen Elektropionier zu verwandeln. Die Bekanntgabe seines neuen Jobs erfolgt, als sein Nachfolger Oliver Blume sein erstes jährliches Treffen mit VW-Investoren in Berlin ausrichtet.

„[Infineon] spielt zunehmend eine Rolle als Vermittler bei der Lösung großer, globaler Aufgaben“, sagte Diess. „Infineon auf diesem Weg zu begleiten, ist für mich eine enorme Motivation.“ Zuvor war Diess von 2015 bis 2020 Mitglied des Aufsichtsrats von Infineon.

Der deutsche Chiphersteller erhöhte im vergangenen Monat sein Ziel für ein „langfristiges“ durchschnittliches Umsatzwachstum von 9 Prozent auf 10 Prozent und kündigte an, dass er ein neues Werk in der ostdeutschen Stadt Dresden bauen werde, um seine 300-Millimeter-Produktionskapazitäten zu erweitern .

Neu an der Spitze ist auch Vorstandsvorsitzender Jochen Hanebeck, der Anfang des Jahres das Amt von Vorgänger Reinhard Ploss übernommen hat. Er sagte, Diess und Helmrich seien „ausgewiesene Experten für die großen Themen, die die Zukunft unseres Geschäfts bestimmen werden“.

Der Kurs der Infineon-Aktie, die im vergangenen Jahr um 23 Prozent eingebrochen war, bewegte sich am Freitag kaum in den Nachrichten.



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