AntwerpenDer 22-jährige Ayoub Merroun ist wegen versuchten Mordes und Vergewaltigung einer 82-jährigen Frau im Fußgängertunnel am linken Ufer zu 15 Jahren Haft verurteilt worden. Das Opfer ging am Morgen mit ihrem Hund spazieren, als sie von einem unter Drogen stehenden Merroun angegriffen wurde. Laut Gericht verdankt sie ihr Leben einer Gruppe Jugendlicher, die einen Scherz spielen wollten.
Das Gericht geht davon aus, dass Ayoub Merroun vorsätzlich gehandelt hat, als er am 26. September 2021 um 7 Uhr morgens die 82-jährige Frau ansprach. Er bat um Licht. Die Dame hatte das nicht, aber als sie ihren Weg fortsetzte, bemerkte sie, dass der junge Mann ihr immer weiter folgte. Und als sie in der Beatrijslaan um die Ecke bog, griff Merroun sie von hinten an. Er drückte ihre Kehle und trat und schlug sie. G. verlor das Bewusstsein.
Wenige Minuten später kam die Frau wieder zu Bewusstsein. Sie lag auf dem Boden, unter ihrem Angreifer, der sie misshandelte. Dann trat er ihr erneut in den Unterleib. Aber gerade kamen ein paar junge Männer aus der Nachbarschaft vorbei. „Helaba, Bundespolizei“, rief einer scherzhaft. Merroun erschrak und rannte davon. Erst dann bemerkten die Passanten, was los war und riefen den Rettungsdienst.
Dank Bildern von Überwachungskameras auf der Straße und am Eingang zum Chicago Block – einem Sozialwohnungsblock – spürte die Polizei Merroun auf. Er wurde eine halbe Stunde nach dem Überfall auf der Beatrijslaan von den Kameras am Fußgängertunnel gefilmt. Mit aufgesetzten Kopfhörern ging er entspannt in den Aufzug im Chicagoer Block.
„Vorsätzlich“
Der Staatsanwalt forderte 18 Jahre Haft und fünf Jahre Haft. So weit ging das Gericht nicht. Ayoub Merroun wurde zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt. Danach muss er dem erkennenden Gericht ebenfalls zehn Jahre zur Verfügung stehen.
Laut Gericht handelte Ayoub vorsätzlich. Dies wird durch den Doppelangriff der Frau deutlich. Selbst als sie das Bewusstsein verlor, schlug und trat er weiter auf sie ein. Diese Gewalt hätte tödlich sein können. Das Gericht glaubt Merrouns Erklärung nicht, dass er die Frau nur stehlen wollte. Dem Opfer wird eine Entschädigung von 28.000 Euro zugesprochen.
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